Tipps: Diese 6 Sounds bekommst Du mit Deinem Delaypedal
Delaypedal richtig einstellen – die ganze Wahrheit über Echos
Du darfst nur EIN Effektpedal mitnehmen auf eine einsame Insel? Logisch, es wird ein Delaypedal.
Kein anderer Effekt bietet dir so viele Sounds und hat seit den 1950ern den Gitarrenklang immer wieder neu geprägt. Aber was bringt dir das beste Delaypedal, wenn du damit einfach nicht so richtig glücklich wirst? Wir verraten dir, wie du dein Delaypedal richtig einstellst.
Doubling mit dem Delaypedal
So sorgt dein Delaypedal für einen fetteren Sound: Du stellst die Anzahl der Echo-Wiederholungen auf nur eine einzige. Bei fast allen Delaypedalen ist das der Linksanschlag des FEEDBACK-Reglers. Die Lautstärke dieses Echos soll genauso sein wie der Originalton, das ist meist die Mittelstellung des Reglers FX LEVEL. Nun drehst du die Echo-Zeit mit dem TIME-Regler so weit runter, dass Original und Echo nicht mehr einzeln hörbar sind (30 – 60 ms). Jetzt hast du knackige Cleansounds für funky Riffs und vollere Zerrsounds. Alles klingt im Vergleich viel satter!
Standard-Echo über das Delay einstellen
Hier kommt die Standard-Einstellung: Stelle mit dem FEEDBACK-Regler drei bis vier Echo-Wiederholungen ein. Wenn du einen Akkord kräftig anschlägst und sofort danach abstoppst, hörst du es am besten. Dann den LEVEL-Regler einstellen: Schon die erste Wiederholung soll leiser sein als das Original, Nummer zwei und drei nehmen automatisch in der Lautstärke weiter ab. Die Echozeit sollte recht groß sein, ca. 400ms. Das Echo muss nicht unbedingt synchron zum Songtempo sein, Hauptsache ist, es ergibt sich dieser weite Raum. So ein Echo ist besser als ein langer Hall, denn die Hallfahne ist immer da und überlagert andere Instrumente. Die Echowiederholungen tauchen dagegen nur 3x kurz auf und erzeugen trotzdem einen „weiten“ Klang.
Oldschool Rock’n’Roll Sound Echo
Von solchen langen Echozeiten konnten die Rock’n’Roll-Pioniere in den 1950ern nur träumen. Damals wurde das Echo noch mit einem im Kreis laufenden, dumpf klingenden Tonband erzeugt. Benutze die Einstellung wie beim Standard-Echo, aber drehe den TIME-Regler auf eine recht kurze Echozeit von nur ca. 100 ms, sodass die drei Wiederholungen kaum einzeln erkennbar sind. Dieses „Flatter-Echo“ heißt auch „Slapback“ und ist ein Muss für Rockabilly, Rock’n Roll, Country und schrullige Popsongs. Das TC Electronics Flashback Delay* hat sogar einen eigenen, dumpferen „Slapback“-Sound.
Reverse-Echo-Effekt – Mit dem Delay die Echos rückwärts laufen lassen
Jetzt wird es psychedelisch! Willst du erst noch ein Echopedal kaufen, solltest du eines nehmen mit verschiedenen Echo-Modes so wie die der Marktführer: TC Electronics Flashback Delay* oder Boss DD-7 Delay*
Beide haben ein REVERSE-Echo, bei denen das Echo rückwärts abgespielt wird! Stelle unbedingt nur EINE Wiederholung ein, gleich laut wie das Original, mit langer Echozeit von ca. 300ms. Jetzt kannst du wie in den 1960ern ein Rückwärts-Solo spielen, Jimi Hendrix tat das bei seinem Song „Castles made of sand“ ab 1:30 oder die Beatles bei „I’m only sleeping“ auch ab 1:30. Das passt auch super für lang ausklingende Einzeltöne in den ruhigen Passagen deiner Songs. Besonders abgefahren sind Soli, wenn du bei deinem Delaypedal den Originalton auf null drehen kannst und nur das Echo zu hören ist.
Ping Pong Delay einstellen
Die meisten Echopedale haben zwei Ausgangsbuchsen, sodass du auch zwei Amps anschließen kannst. Die Amps müssen gar nicht gleich sein, Hauptsache, sie stehen weit auseinander. Stelle ein Standard-Echo mit 5 Wiederholungen ein. Diese hörst du jetzt abwechselnd links und rechts. Ein fantastischer Raumklang, besonders für cleane Akkorde.
Tap-Delay im Songtempo
Stelle eine einzige Echo-Wiederholung ein, die genau so laut ist wie der Originalton. Das Tempo musst du so wählen, dass das Echo synchron im Songtempo klingt, in Vierteln. Das geht nach Gehör ganz gut, falls dein Schlagzeuger nicht mit dem Tempo eiert. Falls dein Pedal einen „TAP TEMPO“-Fußtaster hat, einfach das Songtempo eintappen. Wenn dein Effekttreter ein Display hat, einfach das Songtempo in BPM (beats per minute) einstellen. Wenn du das Songtempo in BPM weißt, gibt es im Internet auch Delaytabellen und Formeln, um die passende Echozeit in Millisekunden (ms) zu ermitteln. Dein Ohr ist aber schneller.
Mit diesem „Phantom-Gitarristen“, der dir im Abstand von einer Viertelnote alles genau nachspielt, kannst du großartige Gitarrenparts erfinden. Eine rhythmisch gespielte Begleitung mit vielen abgestoppten Akkorden und „dead notes“ klingt plötzlich viel voller und spannender. Akkordzerlegungen und gezupfte Akkorde tönen wie ein großer Klangteppich. Melodien und Läufe bekommen viel mehr Drive. Damit solltest du reichlich experimentieren, auch mit Echos im Abstand einer halben Note oder einer punktierten Achtel (das berühmte Echo wie bei der Band U2).
Fazit zum Delay-Effekt und den Möglichkeiten der Delaypedale
Ein Delaypedal mit drei oder vier Reglern ist kein normaler Treter! Es bietet dir eine große Auswahl an unterschiedlichen Echo-Sounds, ohne die authentische Gitarrenparts kaum möglich sind: Doubling für funky Riffs, weite Echos für verzerrte Soli, Slapback für Rockabilly und Rock’n’Roll, Rückwärtsecho für ein wildes Hippie-Solo, Stereo-Delay und sychronisierte Echos für großartige Klanglandschaften.
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