E-Gitarre oder Akustikgitarre – Welche ist für Anfänger die Richtige
Du möchtest mit dem Gitarre spielen anfangen und weißt nicht welche Du kaufen sollst?
Welche Gitarre für Anfänger ist die richtige? Nicht nur Einsteiger stellen sich diese Frage. Auch wenn Du schon eine Weile spielst, wirst Du Dich sicher hin und wieder fragen, ob es da nicht etwas besseres gibt. Die Wahl der richtigen Gitarre trifft man nicht mal eben so. Man braucht Infos. Und man muss sich auskennen. Denn nur, wenn man die Modellvarianten unterscheiden kann und weiß, welchen Sound man spielen will, kann man sich richtig entscheiden. Gerne werden Freunde und Bekannte zu Rate gezogen. Diese neigen allerdings dazu, Dich nicht wirklich unabhängig zu beraten, vielmehr wirst Du erfahren was sie gerade spielen oder welche Gitarre sie sich als nächstes kaufen wollen. Das bringt dich als Anfänger natürlich nicht weiter.
Verschaffen wir uns also erstmal einen Überblick.
Welche grundsätzlichen Gitarrenarten gibt es?
Zuerst solltest Du dich entscheiden welche Art von Instrument Du spielen willst oder besser, welche Musik willst Du damit machen? Man unterscheidet grob in drei verschiedene Gitarrenarten:
Westerngitarre (Akustikgitarre)
Klassische Gitarre (Akustikgitarre)
E-Gitarre
Westerngitarre mit Stahlsaiten
Willst Du ganz basic in Richtung Singer/Songwriter gehen, bist Fan von Ed Sheeran oder generell Unplugged Konzerten und stehst auf den natürlichen und ursprünglichen Sound, dann ist wohl eine Steelstring oder Westerngitarre das Richtige für dich. Hier benötigst Du kein Kabel, keinen Verstärker und hast ein von Natur aus lautes und kraftvolles Instrument mit dem Du allerhand anstellen kannst. Ob alleine für dich zu Hause, mit Freunden am Lagerfeuer, auf Reisen oder als Begleitung für Omas Geburtstagsständchen. Mit einer Westerngitarre bist Du immer gut beraten.
Klassische Gitarre mit Nylonsaiten
Für alle die es etwas gediegener angehen und technisch sehr anspruchsvoll spielen wollen, ist ganz klar die Klassische Gitarre die perfekte Wahl. Die mit Nylon Saiten bespannte Klassische Gitarre hat ein breiteres Griffbrett als Westerngitarren, lässt sich jedoch wegen der weichen Nylonsaiten sehr komfortabel spielen. Eine Klassische Gitarre kann sehr dynamisch und kraftvoll gespielt werden oder einfach gezupft. Sie klingt sehr warm und ist deshalb ein sehr beliebtes Begleitinstrument. Die Königsdisziplin der auch als Nylonstring bezeichneten Gitarre ist ganz klar der Flamenco.
Verschiedene Hersteller wie z.b. Ortega bieten speziell für junge Spieler mit kleinen Händen auch 1/2 oder 3/4-Gitarren an. Also Modelle mit kürzerer Mensur, schmalerem Griffbrett und kleiner Korpusgröße.
Elektrische Gitarre
Du bist ganz klar Rock oder Blues-Fan und stehst auf den lauten und alles zerschneidenden Sound eines Gitarrensolos? Dann gibt es für Dich keine andere Wahl, als zur E-Gitarre zu greifen. Als erste Gitarre für Anfänger ist diese prima geeignet.
Bis auf wenige Ausnahmen wirst Du kaum eine Band finden die ohne E-Gitarristen auskommt. Ob brachial im Vordergrund oder leise als Begleitung im Background, kannst Du dich mit einer E-Gitarre in nahezu jede Song-Umgebung einpassen. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt, wie auch die Auswahl an verschiedenen E-Gitarren.
Die E-Gitarre unterscheidet sich in viele Modelle mit verschiedenen Klang- und Spieleigenschaften. Als Gitarre für Anfänger sind die sg. ST-Modelle und LP-Modelle meist die erste Wahl. Das liegt auch daran, dass diese Modelle von sehr vielen Herstellern gebaut werden und bereits ab 80 Euro Neupreis zu haben sind. Von allzu billigen Gitarren für den Einstieg ist aber abzuraten. Denn hier steckt man dann Geld in neue Saiten, neue Mechaniken und verliert schnell den Spaß. Das ist gerade für Anfänger das Schlimmste, was passieren kann.
Die Gitarre für Anfänger muss dem Spieler gefallen, nicht dem Geldgeber
Geht man als Einsteiger zum Beispiel mit seinen Eltern in den Gitarrenladen im Ort, macht es wenig Sinn, den Vater die Gitarre nach Preis und Optik auswählen zu lassen. Papas Neigung zu Blues und Eric Clapton kommt mit Sohnemanns „Animals As Leaders“-Vorliebe nur schwer überein.
Kein Anfänger wird mit einer Gitarre, die ihn nicht komplett „anmacht“, lange bei der Stange bleiben. Die Motivation und der angespornte Ehrgeiz, ein optisch wohlgesonnenes Instrument zu beherrschen, ist durch nichts zu ersetzen. Da hilft auch der beste Gitarrenlehrer nicht.
Als Einsteiger erst Akustikgitarre dann E-Gitarre?
All zu oft wird die Akustikgitarre als das Einstiegs-Instrument für die E-Gitarre angepriesen. Man kann das sicherlich so handhaben, muss man aber nicht! Wirklich nicht. Aus musiktheoretischer Sicht ist es sicherlich egal auf welcher Gitarre man startet. Rein akustische und elektrische Gitarren haben das gleiche Tuning und somit ist auch die Musiktheorie gleichermaßen anwendbar. Wenn Du mit der Akustikgitarre anfängst erfährst Du ein sehr wichtiges und breites Grundwissen was dir auch auf der E-Gitarre in Zukunft einen guten Dienst leisten wird. Die Zusammenhänge sind immens und Du wirst schnell erste Erfolge erzielen was dich weiter motiviert.
Wer sich aber dazu entscheidet, gleich auf der elektrischen Gitarre zu starten sollte auf keinen Fall die Akkordlehre der Akustikgitarre überspringen. Diese sind ein sehr wichtiger Grundbaustein für alles was Du mir der E-Gitarre anstellen willst. Klar, die Spieltechniken beider Instrumente unterscheiden sich, die Theorie und Harmonielehre ist jedoch die Gleiche. Die E-Gitarre wird Dir aber die Möglichkeit geben, mit Powerchords und Soloparts zu starten. Auf der akustischen Gitarre klingen die halt weniger prickelnd.
Wie teuer muss oder soll die erste Gitarre sein?
Für die erste Gitarre für Anfänger eine wichtige Frage. Natürlich sind teure Gitarren in den meisten Fällen qualitativ besser. Hochwertigere Hölzer, akkurat arbeitende Mechaniken und ausgewogenere Pickups, saubere Bundierung und optische Highlights wie Perlmutt- oder Mother of Pearl-Inlays können die Preise schnell nach oben treiben. Ob Du jedoch die klanglichen Unterschiede gleich zu Anfang feststellen und für Dich nutzen kannst, ist fraglich.
Am Anfang ist es wichtig, eine Gitarre zu haben, die für Dich funktioniert und auf der Du erste Erfahrungen sammeln kannst. Gerade was den generellen Stil und Sound angeht, wirst Du schnell merken, in welche Richtung es für Dich gehen soll.
Kaufe aber keinesfalls die billigste Gitarre, die es gibt. Spare etwas Geld oder lass sie Dir zu Geburtstag und Weihnachten schenken. Niemals eine zu billige Gitarre kaufen. Achte vor allem auf die Mechaniken. Wenn sich Deine neue Gitarre nach jedem Song verstimmt, verdirbt das schnell den Spaß am Gitarre Spielen.
E-Gitarren für Einsteiger
Anfänger E-Gitarren sollten daher zwischen 150 bis 300 Euro kosten. Nicht unbedingt mehr aber sicher auch nicht weniger. Hersteller wie Ibanez oder Fender bieten einige auf den Anfänger sehr gut zugeschnittene Starter-Pakete im Bereich von 250 bis 300 Euro an. In diesen ist dann auch ein kleiner Gitarren-Verstärker enthalten. Viel darfst Du dabei natürlich nicht erwarten, für den Anfang ist dieser jedoch völlig ausreichend. Wer etwas mehr ausgeben will findet im Angebot von fast allen Herstellern für den Anfang taugliches Equipment bis 500 Euro, mehr sollte es aber auch hier erstmal nicht sein. Vorteil einer etwas hochwertigeren Gitarre ist neben der Qualität auch der Wiederverkaufswert, der bei den Starter Kits fast gegen null geht.
Akustikgitarren für Einsteiger
Eine Akustikgitarre für Einsteiger bekommst Du bereits ab 150 bis 200 Euro. Und die klingen dann auch relativ ordentlich und machen Spaß beim Gitarre Lernen. Günstigere Modelle sind oft sehr schwer einzustellen, haben eine sehr hohe Saitenlage und miese Saiten ab Werk, die eigentlich sofort getauscht werden müssen. Von den mülligen Mechaniken ganz zu schweigen. Also lieber nicht zu billig kaufen. Denn das killt die Freude in Sekunden. Auch hier haben diverse Hersteller so genannte Starter Kits bestehend aus Instrument, Stimmgerät und Tasche im Angebot.
Das richtige Budget für Deine Gitarre
Nimm lieber ein paar Euro mehr in die Hand und spare nicht an der falschen Stelle. Zu billige Instrumente sind nicht ohne Grund so günstig. Mechaniken, die die Stimmung nicht halten oder schlecht eingestellte Hälse machen keinen Spaß. Und wenn Du eine billige Gitarre kaufen willst, muss Dir klar sein, dass der erste Invest neue Saiten sind. Denn die meisten standardmäßig aufgezogenen Saiten sind einfach nicht zu gebrauchen.
Zu viel Geld solltest Du allerdings auch nicht ausgeben. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Du dich bereits wenige Monate nach dem Kauf nach einer für dich besser passenden Gitarre umschauen wirst, ist sehr hoch. Bereits bei deinem ersten Besuch im Musikladen wirst Du feststellen, dass es sehr viele kleine Details an verschieden Gitarren gibt, die Du gut oder schlecht findest. Zu den meisten Optionen wirst Du allerdings keine Meinung haben können wie z.B. Mensurlänge, Auswahl der Hölzer, Griffbrettradius, Halsprofil oder die Beschaffenheit der Halsrückseite. Vieles wirst Du erst nach längerem Spielen herausfinden. Es wird nicht gelingen, die eine Gitarre von der Wand im Musikladen zu nehmen, die dich für den Rest deiner Karriere voll begeistert und perfekt für dich passt. Sammle erste Erfahrungen, finde heraus auf welchen Sound Du stehst. Kauf dir erst dann eine teurere Gitarre, wenn Du dir sicher bist, weitermachen zu wollen.
Fazit: Der Einstieg gelingt auf Akustischer wie auf Elektrischer gleichermaßen.
Wer sich länger mit der Akkordlehre der Akustikgitarre beschäftigt, wird es später beim Schreiben eigener Songs oder beim Improvisieren in der Band leichter haben. Wer den „Umweg“ über die Akustikgitarre hin zur E-Gitarre nicht machen will, wird sicherlich genauso Erfolg haben.
Entscheidend ist neben dem theoretischen Wissen die Motivation! Man lernt ein Instrument nur dann, wenn man es selber will und niemals weil man es muss. Deshalb solltest Du Dir eine Gitarre kaufen die Dich anspricht, die Dir einfach gut gefällt.
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