Kemper Remote Testbericht: Die Profiler Remote auf dem Prüfstand

In diesem Testbericht schaue ich mir die Kemper Profiler Remote etwas genauer an. Wie gut der Controller für den Kemper Profiler im Test abgeschnitten hat, erfährst Du hier!

In meinem letzten Testbericht zum Kemper Profiling Amplifier habe ich ja schon ausführlich von meinen Erfahrungen mit dem Amp berichtet. Aber in dem riesigen Paket, das ich von den Recklinghausener Jungs von Kemper geschickt bekommen habe, war neben dem Amp selber auch noch der passende Foot Controller. Und genau den möchte ich in diesem Test unter die Lupe nehmen! Mal sehen, ob die Profiler Remote mit dem Amp selber mithalten kann.

Qualität und Verarbeitung des Kemper Foot Controllers

Fangen wir zunächst mit der Qualität der Profiler Remote an. Diese ist nämlich, wie auch beim Profiling Amplifier selber, hervorragend. Das Stahlblech-Gehäuse mit eingelassenem Display macht einen extrem stabilen Eindruck. Und auch die insgesamt 14 verbauten Footswitches wirken nicht nur sehr solide, sondern fühlen sich auch nach zwei Monaten exzessiven Testens noch an, wie am ersten Tag. Außerdem sind die Taster alle Soft Latching, was ich persönlich sehr angenehm finde.

Auch die Größe von ungefähr 42*17,5cm bei einer maximalen Höhe von ca. 6cm finde ich ziemlich passend. Die Foot Switches sind alle problemlos weit genug voneinander entfernt, um sie sicher und zielgenau treffen zu können. Im Test habe ich das unter anderem mit meinen ziemlich klobigen Docs in Größe 45 probiert, und selbst da kein einziges Mal daneben getreten.

Die Profiler Remote wiegt übrigens knappe 3kg, was im Vergleich zu den 6,5kg des Profiling Amplifiers schon ziemlich viel ist. Allerdings bleiben Amp und Foot Controller zusammen immer noch unter 10kg, wodurch sie auch als Set extrem portabel sind. Zum Vergleich: Ein Marshall JVM410h wiegt alleine schon um die 22kg.

Im Übrigen trägt das Gewicht auch dazu bei, dass die Remote in den meisten Fällen rutschresistent auf ihrem Platz stehen bleibt. Allerdings passiert es schon das ein oder andere Mal, dass der gesamte Controller sich bei der Benutzung leicht verschiebt oder dreht. Das ist bei energischen Live-Shows wahrscheinlich kein Problem, ich persönlich fände ein wenig mehr Widerstand aber trotzdem ganz schön.

Die Kemper Remote punktet mit übersichtlichem, gut durchdachtem Design

Wie Du Dir bestimmt schon gedacht hast, kann die Profiler Remote noch einiges mehr, als nur Patches wechseln. Schließlich wirken die vielen Druckschalter auf den ersten Blick doch ziemlich beeindruckend, vielleicht sogar ein bisschen unübersichtlich. Aber keine Sorge: Die Bedienung der Fußleiste ist wirklich kinderleicht.

Action-Foto der Kemper Profiler Remote für den Testbericht
Die Kemper Profiler Remote lässt sich einfach und intuitiv bedienen - sogar mit dicken Schuhen gibt es keine Probleme! © LOUDER.com

Fangen wir mit dem Feature an, das mir persönlich am besten gefällt: Die Möglichkeit, Effekte zu kontrollieren. Hierfür sind auf der Kemper Profiler Remote die vier linken Schalter in der zweiten Reihe vorgesehen. Diese können mit bis zu vier Effekten gleichzeitig belegt werden, sodass Du mit nur einem Fußtritt quasi Deinen kompletten Sound ändern kannst. Allerdings kannst Du die Effekte nicht nur an- oder ausschalten, sondern auch beide Befehle gleichzeitig senden. Mega praktisch ist das zum Beispiel, wenn Du zwischen einem verzerrten Rocksound und Gilmour-artigen Cleans wechseln willst. Dank der Kemper Remote musst Du hierfür nämlich nur einmal schalten, anstatt einen aufwändigen Stepptanz zu vollführen!

Besonders beeindruckend finde ich außerdem, wie einfach man die Effekte den jeweiligen Fußschaltern zuweisen kann. Einfach den entsprechenden Effekt am Kemper wählen, den Schalter auf der Remote drücken, und fertig. Praktischerweise sind auf der Remote ebenfalls farbige LEDs verbaut, die Dir anzeigen, welche Art von Effekt auf welchem Switch liegt. So kannst Du, mit ein bisschen Übung, auch im Live-Betrieb schnell erkennen, welcher Schalter für welchen Effekt verantwortlich ist!

Ein weiteres Feature, das mir sehr gut gefällt, ist der in der Profiler Remote verbaute Looper. Dieser bietet zwar „nur“ eine Spur, macht aber beim alleine Jammen trotzdem eine Menge Spaß. Klar, Ed Sheeran artige Loops mit verschiedenen, zuschaltbaren Layern sind so nicht möglich. Aber zum mit sich selber Klampfen reicht der Looper völlig. Außerdem eignen sich die verbaute ½-Tempo-Funktion und die Möglichkeit, den Loop rückwärts laufen zu lassen, hervorragend, um abgefahrene Ambience-Sounds zu erschaffen!

Amp Switching in unendlicher Vielfalt mit der Kemper Profiler Remote

Natürlich kann die Profiler Remote auch die Dinge, die ein klassischer Fußschalter können muss. In der untersten Reihe kannst Du zwischen fünf Profilen hin- und herschalten. Sofern der Profiler im „Perform“-Modus ist, werden Dir die Namen der entsprechenden Profile innerhalb der Performance auch auf dem Display angezeigt. Im „Browse“-Modus wird hingegen nur der Name des momentanen Profils sowie der Effektweg angezeigt.

Kemper Profiler Remote im Performance Modus
Im Performance-Mode liegt der Fokus mehr auf den jeweiligen Patches. © LOUDER.com
Kemper Profiler Remote im Browse Modus
Im Browse-Modus zeigt die Kemper Profiler Remote Dir übersichtlich Deinen momentanen Effektweg. © LOUDER.com

Mit den Auf/Ab-Schaltern kannst Du zudem zwischen verschiedenen Performances oder Rigs wechseln. Dadurch wird es prinzipiell möglich, alle Profile auf dem Kemper direkt über die Remote abzurufen. Wenn Du also mal einen vierstündigen Gig spielen möchtest, bei dem jeder Song einen anderen Sound braucht, ist das dank der Profiler Remote auch gar kein Problem!

Die Kemper Profiler Remote ist perfekt für Live-Shows geeignet

Wie schon gesagt, ist die Profiler Remote auch für exzessive Live-Einsätze bestens geeignet. Das liegt aber nicht nur an der extremen Bedienerfreundlichkeit und der Vielzahl an Kontrollmöglichkeiten, sondern auch an vielen anderen Kleinigkeiten. Und genau über diese möchte ich zum Abschluss noch kurz reden, da sie meiner Meinung nach die Remote noch besser machen.

Fangen wir damit an, dass jegliches Rumgeschalte absolut latenzfrei funktioniert. Egal, ob Du Dein Tempo präzise eintappen möchtest, oder blitzschnell Deinen Solo-Boost zuschalten willst: Der Foot Controller liefert einfach immer verlässlich ab. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Remote nicht über Midi oder ähnliches angesteuert wird. Kemper verwenden vielmehr ein eigenes Kabel, das stark an einen LAN-Stecker erinnert, um die Daten zu senden.

Detailaufnahme des Neutrik Ethercon Steckers, mit dem der Kemper Profiling Amplifier und die Kemper Profiler Remote miteinander verbunden werden.
Dank des Neutrik® etherCON® Steckers kommunizieren der Kemper Profiler und die Profiler Remote absolut latenzfrei! © LOUDER.com

So ganz nebenbei versorgt dieses sogenannte etherCON®-Kabel die Remote auch noch mit Strom. Und gerade diejenigen unter uns, die regelmäßig ihr Pedalboard zu Gigs schleppen, wissen wahrscheinlich, wie praktisch so etwas sein kann. Zumindest meiner Erfahrung nach sind Steckdosen auf Bühnen nämlich meistens absolute Mangelware.

Außerdem sorgt die etherCON®-Verbindung auch dafür, dass das Display immer die wichtigsten Informationen anzeigt. So kannst Du zum Beispiel auch den Tuner direkt auf der Remote aufrufen und genau das gleiche angezeigt bekommen wie beim Profiling Amplifier selber.

Aber natürlich nützt das schönste Display nichts, wenn man nichts darauf lesen kann. Um diesem Problem vorzubeugen, ist auf der Rückseite der Profiler Remote ein kleiner Plastikregler für den Display-Kontrast eingebaut. Im Test hatte ich aber auch bei direkter Sonneneinstrahlung und mittlerer Kontrasteinstellung überhaupt keine Probleme mit dem Display.

Das Display der Kemper Profiler Remote unter direktem Sonnenlicht
Auch unter direktem Sonnenlicht ist das Display der Profiler Remote noch sehr gut lesbar. Nur zur Info: Das Bild ist absolut unbearbeitet, ich habe also nachträglich nichts am Kontrast geändert oder so. © LOUDER.com

Fazit zum Kemper Remote Test

So, dann kommen wir jetzt zum schlussendlichen Fazit. Wie ich schon in meinem Testbericht zum Kemper Profiling Amplifier gesagt habe, gefällt mir der Amp wirklich sehr, sehr gut. Und ich finde, dass die Profiler Remote eine perfekte Ergänzung zum Amp selber darstellt. Denn auch hier merkt man wieder, wie viel Mühe hinter den Produkten des Recklinghausener Teams steckt.

Genau wie der Profiler selber ist nämlich auch die Remote extrem einfach zu bedienen, aber zugleich extrem vielfältig und praktisch. Und dank der hervorragenden Verbindung und soliden Konstruktion der Remote bin ich überzeugt davon, dass sie auch im Live-Einsatz allen Anforderungen problemlos standhalten kann. Daher kann ich persönlich sowohl die Profiler Remote, als auch den Profiling Amplifier wirklich uneingeschränkt empfehlen!

Scroll to Top