Maybach Guitars: Europäische E-Gitarren im edlen Vintagelook

Maybach Guitar Lester

Die Instrumente von Maybach Guitars sehen aus, als wären sie schon Jahrzehnte lang im Einsatz. Schon der Look läßt das Herz von Fans von Vintage-Gitarren höher schlagen. Doch auch soundmäßig transportieren Maybach Gitarren diesen Vibe. Wir stellen Dir das Unternehmen vor und verschaffen Dir einen Überblick über die Modell-Palette.   

Maybach Guitars Jazpole
Ein Vorgeschmack: Die Jazpole von Maybach. Copyright @ Maybach Guitars.

Toni Götz – der Mann hinter Maybach Guitars

Toni Götz ist der Gründer der Gitarrenfirma und er begann selbst als professioneller klassischer Gitarrist, bevor er Unternehmer wurde. Als letzterer, kaufte er mit seinem Großhandelsvertrieb iMusicnetwork unter Anderem am Boden liegende Traditionsgitarren-Marken, wie z.B. Larson Bros. und erweckte sie zu neuem Leben. Dabei konzentrierte er sich zunächst auf akustische Instrumente.

Mit der Gründung der Marke Maybach Guitars widmete er sich dann schließlich auch der Produktion von E-Gitarren.

Die Idee bei Maybach Guitars: Vintage-Charme zu bezahlbaren Preisen

Für viele Gitarristen liefern gerade die alten Exemplare unter den E-Gitarren-Ikonen den unverwechselbaren Sound des Blues und Rock. Für eine Gibson Les Paul, eine Gibson SG, aber auch für eine Fender Strat und Telecaster  aus den 50er oder 60er Jahren musst Du jedoch Beträge im Gegenwert eines neuen Kleinwagens auf den Tisch legen. Gute Exemplare sind außerdem sehr selten zu finden und gleichzeitig heiß begehrt.

Die Produktpalette bei Maybach Guitars soll daher genau die Musiker ansprechen, die sich diesen authentischen Vintage-Sound und -Feel wünschen. Preislich bewegen sie sich dabei in etwa auf Augenhöhe von aktuellen Standardmodellen der amerikanischen Vorbilder. Gleichzeitig sollen Maybach Gitarren „Player“ sein, die auf die Bühne und nicht in ein Museum gehören.

Maybach Guitars Werkstatt
Die obligatorischen Sägespäne einer Gitarrenwerkstatt. Copyright @ Maybach Guitars.

Maybach – auf den Spuren alter Gibson und Fender

„Back to the truth“ lautet der Maybach-Slogan – und man bleibt in der Tat sehr nah an den originalen Specs der 50er und 60er Jahre. Allerdings geht man auch den ein oder anderen Kompromiss zugunsten der Moderne ein. Das dürfte für die meisten aber vertretbar sein. Es geht schließlich um nichts Geringeres, als den Versuch, die Essenz, die ihre Qualität ausmacht, aus den alten Gitarren herauszudestillieren.

Maybachs Werkstatt
Eine Lester von Maybach Guitars bekommt ihren ersten Satz Saiten. Copyright @ Maybach Guitars.

Bei der Entwicklung der Maybach-Linie stand das genaue Studium der originalen alten Vorbilder von Fender- und Gibson Gitarren am Anfang. Der Austausch mit Musikern und Gitarrenbauern spielte ebenfalls eine wesentliche Rolle. So hat man beispielsweise über 20 authentische alte Les Pauls vermessen und getestet, um das beste Hals-Profil für die Maybach-Paula, die Lester, zu finden. Dabei muss man bedenken, dass die alten Gitarren einer Zeit entstammen, in der es noch keine automatischen CNC-Fräsen gab. Der Produktionsprozess lief fast komplett in Handarbeit ab. Das führte dazu, dass Gitarrenhälse aus dieser Ära sehr unterschiedlich in der Dicke ausfallen können.

Insgesamt haben die Standard-Maybach-Necks daher modellübergreifend ein ziemlich fleischiges C-Profil. So war das in den 50er/60er Jahren eben üblich. Wer damit nicht zurecht kommt, kann auf Wunsch aber auch einen Hals mit 60´s-Slim-Taper-Profil haben.

Holz und Tonabnehmer der Maybach Gitarren

Beim Holz ist man selbstverständlich wählerisch: es wird von Hand selektiert. Dabei kommt es nicht nur auf die tonalen Qualitäten, sondern auch auf das Gewicht an. Denn keine Maybach-Gitarre soll mehr als 4kg wiegen. Das kommt dem Live-Performer bei langen Spielzeiten auf der Bühne natürlich sehr entgegen. Zudem sind die Bodies fast immer 2-teilig, wobei die Ahorndecke des Paula-Modells Lester in der Regel eine AAA-Güte aufweist. Das Finish ist natürlich aus Nitro-Lack, wie man es bei vintage-orientierten Gitarren erwartet.

Bei den Pickups hat man sich bei Maybach mit Wolfgang Damm von Amber-Pickups zusammen getan und speziell für die einzelnen Gitarren-Modelle Tonabnehmer entwickelt. Die klingen stark nach den Vintage-Vorbildern, haben aber zum Teil ein bisschen mehr Schub. Standardmäßig gibt es zudem modellübergreifend ein Modern-Wiring. Auf Wunsch ist aber auch ein Vintage-Wiring möglich. Dabei kommen dann originale, alte, russische Paper-In-Oil-Kondensatoren zum Einsatz.

Die Potis und restliche Elektronik sind ebenfalls hochwertig und stammen von CTS, bzw. Emerson. Für den authentischen Look sind die Maybach Gitarren ge-aged. Wenn Du die Gebrauchsspuren lieber selbst produzierst, kannst Du auch als „New-Look“ bekommen. Dann musst Du allerdings auch auf die Nitro-Lackierung verzichten, denn bei dieser Variante verwendet Maybach PU-Lack.

Maybach Gitarren: Made in Europe!

Alle Maybach Gitarren werden mit hohem Qualitätsanspruch ausschließlich in Europa hergestellt: Die Solid-Body-Gitarren kommen bspw. aus Tschechien, wo unter Anderem zeitweise auch Epiphones und Gitarren anderer großer Marken gebaut wurden.

Im Custom-Shop gibt es immer wieder exklusive Sondermodelle, die sich von den Standards abheben: noch schönere Hölzer, noch bessere Hardware. Hier gibt es dann auch echte Long-Tenon-Verbindungen von Neck und Body.

Die semi-akustische Capitol kommt vom renommierten Gitarrenbauer Maurice Dupont aus Frankreich.

Maybach arbeitet zudem mit Nick Page, der schon bei der Entwicklung der bereits erhältlichen Modelle beteiligt war, an einer komplett eigenständigen Modell-Linie. Wann die heraus kommen wird, ist aber zur Zeit noch unklar.

Verschaffen wir uns jetzt aber erst einmal einen Überblick über die aktuellen Maybach Modelle. Fangen wir mit den Fender inspirierten Gitarren an:

Maybach Guitars Capitol
Zwei Capitols von Maybach Guitars im nachmittäglichen Sonnenschein. Copyright @ Maybach Guitars.
Maybach Guitars Teleman
Eine Teleman von Maybach Guitars. Copyright @ Maybach Guitars.

Maybach Teleman-Series

Wie der Name vermuten läßt, ist das die Maybach-Version der Fender Telecaster. Wie bei der frühen Fender Telecaster wird hier Pinie als Korpusholz verwendet. Die Pickguards sind dabei – ganz stilecht – nicht aus Plastik, sondern aus Bakelit.

Die T50er-Modelle orientieren sich mit ihrem Maple-Neck klar an den 50ern. Die T61 geht eher etwas Richtung 60s und hat ein Palisander-Griffbrett. Während in der T54 und der T61 die tele-typische Neck-Bridge-Pickup-Kombo steckt, geht bei der T52Keith ein Humbucker in der Halsposition an den Start – ganz wie bei der Tele von Mr. Richards.

Die Telemans gibt es in den Farben Butterscotch Blackguard Aged*, 2-Tone Sunburst Aged, 3-Tone Sunburst Aged, Keith Aged, Caddy Blue Aged und Green Aged. Du musst ca. 1.600,00 Euro auf den Tisch legen (inkl. Koffer), wenn Du eine Maybach Teleman Guitar kaufen willst.

Maybachs Stradovari Guitar.
Der Body einer Stradovari. Copyright @ Maybach Guitars.

Maybach Stradovari-Series

Hierbei handelt es sich um Maybachs Variante der Fender Stratocaster. Ähnlich der Teleman-Serie, gibt es auch hier ein S54er-Modell mit Ahorn-Hals und ein S61er-Modell mit Rosewood-Fretboard. Die Bodys sind aus Sumpfesche. Bei den verbauten Amber-Pickups handelt es sich um 3 Single-Coils.

Zu haben ist die Maybach-Strat in den Farben Caddy Blue Aged, Black White Guard Aged, Olympic White Aged und 2-Tone-/ bzw. 3-Tone-Sunburst Aged.

Der Preis liegt bei ca. 1.700,00 Euro inkl. Koffer.

Maybach Jazpole 63

Das ist die Maybach-Interpretation der Fender Jazzmaster. Man hat allerdings das Design des Fender-Originals überarbeitet, wodurch das Ergebnis einer gemoddeten Jazzmaster gleicht. Die nicht besonders sauber arbeitende Jazzmaster-Bridge wurde hier durch eine Bridge und ein Tailpiece á la Les Paul ersetzt. Außerdem verzichtete man bei der Jazpole auf einige Knöpfe und Regler des Originals, die beim Spielen oft sowieso eher stören können.

Der Body ist aus Pappel mit Ahornhals und Rosewood-Fretboard. Als Pickups werkeln Amber Spirit of `59, mit einem Volumen- und Tone-Poti und Toggle-Switch.

Du kannst die Jazpole in Caddy Green Metallic Aged oder Vintage Black Aged haben, wobei der Preis bei ca. 1.950,00 Euro inkl. Koffer liegt.

 

Kommen wir nun zu den an Gibson angelehnten Modellen. Los geht’s mit der Lester:

Maybach Jazpole Guitar
Die Jazpole von Maybach Guitars. Copyright @ Maybach Guitars.

Lester-Series

So nennt sich die Les Paul bei Maybach wovon es ein ´58er und ein ´59er Modell gibt. Die aufgeleimte Ahorndecke hat AAA-Qualität. Damit das Gewicht von 4kg nicht überschritten wird, werden die Mahagoni-Bodies teilweise gechambered, also mit eingefrästen Hohlkammern versehen. Ob und wieviel gefräst wird, hängt dabei vom Gewicht des verwendeten Holz-Stücks ab. Der eingeleimte Hals besteht aus Mahagoni. Die PAF-Pickups sind auch bei der Lester aus dem Hause Amber und haben den klangvollen Namen „Spirit of ´59“. Geregelt werden sie paula-typisch mit 2 Volumen-, 2 Tone-Potis und einem Toggle-Switch.

Die Farben der Lester haben recht eigenständige Namen wie Midnight Sunset Aged und dergleichen, daher wirf am besten mal einen Blick auf die Maybach Homepage.

In Farben wie Teaburst, so wie die Maybach Lester Earl Grey*, kostet sie derzeit so ca. 1.960,00 Euro inkl. Koffer. Andere Modelle liegen im ähnlichen Preisrahmen, bis auf die Lester Edelweiß*, die noch einen Tacken mehr kostet.

Maybach Guitar Lester
Die Lester von Maybach Guitars, stilecht mit Ahorndecke. Copyright @ Maybach Guitars.
Maybach Albatros Guitar
Maybachs Albatros. Copyright @ Maybach Guitars.

Maybach Albatroz ´65

Bei der Albatroz-Serie nahm sich Maybach die Gibson SG Junior Gitarre vor. So hat sie lediglich einen P90 von Amber an Bord und dementsprechend auch nur einen Volumen- und Tone-Regler. Gleichzeitig besitzt die Albatros wie die Gibson SG einen Mahagoni-Body und -Neck.

Die Maybach-SG ist in den Farben Dark Winered Aged*, Vintage Cream Aged und TV Yellow Aged* erhältlich.

Der Preis liegt bei ca. 1.500,00 Euro, inkl. Koffer. Die Albatroz 65-2* hingegen kommt mit 2 PAF Humbuckern und ist daher ein klein wenig teurer.

Maybach Capitol
Der Korpus der Maybach Capitol. Copyright @ Maybach Guitars.

Maybach Capitol ´59

Die Capitol ist das Semi-Hollow-Modell bei Maybach Guitars. Pate stand unverkennbar die Gibson ES335. Die Hölzer sind klassisch: eingeleimter Mahagoni-Hals und -Korpus, aufgeleimte Ahorn-Decke- und Boden. Als Pickups sind Amber-PAF on board, die mit 2 Volumen- und 2 Tone-Reglern, sowie Toggle-Switch bedient werden .

Die Maybach Capitol gibt es in den Farben Antique Burst Aged*, Cherry Aged* und Natural Aged.

Der Preis liegt bei ab ca. 3.000,00 Euro, inkl. Koffer. Dafür bekommst Du aber auch ein wunderschönes, exklusives Instrument.

Maybach Wilhelm 5 – Der Amp von Maybach Guitars

Damit man seine Maybach-Gitarre direkt einstöpseln kann, bietet die Firma auch einen schnuckeligen kleinen Amp an: den Wilhelm 5*. Der mit Blumen und Ranken geprägte Vinyl-Bezug sieht jedenfalls chic aus. Er passt optisch klasse zu den Maybach-Cases, die mit dem gleichen Material bezogen sind und das gleiche Muster haben wie der Gitarrengurt. Natürlich geht es auch beim Maybach-Amp klar Richtung Vintage:

Der Wilhelm 5 ist ein Röhrenamp mit 6V6 und 12ax Röhren im Innern. Dabei leistet er 5 Watt. Der 1-Kanäler ist mit einem Celestion Eight 15 Speaker (8 Zoll) bestückt und mit seinen 10kg angenehm tragbar. Ein Reverb ist auch schon an Bord. Der Wilhelm kommt, wie die Gitarren, auch aus der alten Welt und wird in Holland gebaut.

Der Preis liegt bei knapp 900,00 Euro.

Maybachs WIlhelm 5 Gitarrenverstärker
Maybachs Wilhelm 5 Gitarrenverstärker. Copyright @ Maybach Guitars.
Maybach Guitars Gitarrengurt.
Der Gitarren-Gurt im ähnlichen Design. Copyright @ Maybach Guitars.

Das Fazit zu Maybach Guitars:

Es gibt auf dem Markt natürlich jede Menge Kopien von klassischen E-Gitarren-Modellen diverser Hersteller. Maybach hat dabei aber den Anspruch, möglichst nah in Optik und Haptik an den alten Vorbildern zu bleiben. Das wird in Bezug auf die fleischigen Hälse natürlich von einigen geliebt, von anderen aber auch weniger gemocht werden.

Man hat sich bei Maybach Guitars jedoch viele Gedanken gemacht und trotz des Wunsches nach Originaltreue hier und da auch sinnvoll modifiziert. Die Maybachs sind den historischen Gitarren nicht nur ähnlich und fühlen sich so an, sie produzieren auch einen sehr vintage-mäßigen Sound. Die Fertigungsqualität ist zudem hoch und das Aging macht einen authentischen Eindruck. Wirklich schön ist aber, dass man auch eigene Wünsche realisieren kann: Der Hals ist Dir doch zu dick, die Farbe nicht die richtige? Du möchtest eine andere Verdrahtung? Kein Problem – bei Maybach läßt sich das machen. Außerdem werden die Gitarren komplett in Europa gebaut – und das zu einem recht fairen Preis. Somit bietet Maybach hier ein Gesamtpaket an, dass viele Vintage-Freunde begeistern könnte. Also: Antesten!

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Links:

https://maybach-guitars.de/

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https://www.louder.com/de/magazin/amberpickups-feinste-tonabnehmer-von-der-ostkueste-jetzt-kaufen-auf-louder-com

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