Peavey – Eine Geschichte über Entwicklung und Größe
Peavey ist einer der echt großen Player im Bereich Gitarren, Bässe und Amps. Und wie Ihr wisst, beschäftigen wir uns eben nicht nur mit Instrumenten, sondern halt auch damit, wo diese herkommen. Von wem werden sie gebaut? Woher kommt ihr instrumenteller Herzschlag? Wer steckt hinter all‘ dem und was treibt ihn an?
Denn es ist die Geschichte, die einen Hersteller erst zur Marke macht. Hersteller gibt es schließlich unzählige und davon haben es die wenigsten geschafft, zur globalen Marke heranzuwachsen. Diejenigen aber, die es so weit gebracht haben, sind meist angetrieben von einem Mastermind. Jemanden mit einer Vision. Und über die Jahre hinweg müssen diese Hersteller ihre Marke pflegen und entwickeln.
Eine Marke, die das erfolgreich geschafft hat, ist der US-Hersteller Peavey. Und was alles hinter diesem Namen steckt, das schauen wir uns jetzt einmal genauer an.
Peavey – Kompromisslose Innovation. Von Anfang an.
Hartley D. Peavey gründete sein Unternehmen als One-Man-Show, welche sich mit uramerikanischen Prinzipien immer weiterentwickelt hat. Und schließlich zu einem vertikal konzentrierten Imperium heranwuchs. Soll heißen: Was früher nur Amps waren, sind heute Gitarren, Mics, Speaker, PA‘s, Drums, Recordingprogramme, Mixer, usw. Dabei sind zudem nahezu alle Produktionsmittel auf Seiten der Firma vertreten. Und das ist eine feine Sache, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt.
Mittlerweile ist Peavey in jeder Nische zu finden, in der es um Sound und Akustik geht. Seien es Instrumente, Instrumentenverstärkung oder sogar Flughafenkommunikation. Und das birgt natürlich seine Vorteile. Denn der wirtschaftliche Erfolg brachte der Firma auch gewisse Freiheiten – ganz amerikanisch also.
Peaveys Amps – Aus dem Keller in die digitalen Medien
Die meisten von Euch dürften schon einmal was von Peavey gehört haben. Oder haben den Namen mit dem reißerischen Logo auf einer Bühne oder im Hintergrund eines Youtube-Videos gesehen. Mir selbst ist letztens ein Live-Gig vom kürzlich verstorbenen Chris Cornell zu Augen gekommen. Aus 1989 – mit Soundgarden. Was ein geiler Auftritt. Und was steht da im Record-Store in Los Angeles auf der behelfsmäßigen Bühne? Peavey Equipment.
Man glaubt hier in unseren Gefilden kaum, wer alles über deren Amps und Cabinets gezockt hat. In Los Angeles standen 1989 tatsächlich gleich zwei von den Raketen auf der Bühne.
Aber das ist fast dreißig Jahre her und seitdem ist viel passiert. Neben Marshall-Verstärkern, Mesa-Amps und einigen anderen Herstellern gibt es nicht viele, die es so weit gebracht haben. Hartley Peavey hat es jedoch geschafft, eine kleine Klitsche bis in den Olymp der Musikfirmen emporzuschieben. Angefangen von wöchentlich produzierten Amps im Keller, bis hin zu einer 2017er-Riesenpalette von über 2.000 Produkten! Peavey hat den amerikanischen Traum verwirklicht. Und dabei ganz klein angefangen.
Peaveys Anfänge – Rock’n’Roll und Technik in den 50ern
Es war irgendwann in den 1950ern, da sah ein Mann namens Hartley Peavey einen gewissen Bo Diddley auf der Bühne. Und es kam, wie es bei vielen von uns gekommen ist, die ihre Idole live gesehen haben. Hartley fragte sich, ob er Rockstar werden könnte. Und fing schließlich an Gitarre zu spielen. Dafür baute er sich aus einer Akustik-Gitarre einfach seine eigene elektrische Gitarre.
Der klassische Rock’n’Roll wurde zu der Zeit außerdem immer größer. Und auch lauter. Und er verleitete zum Träumen. Zum Träumen von der großen Welt, von großen Bühnen und von großen Konzerten.
Und da offenbarte sich Hartley plötzlich, dass er für etwas ganz anderes gemacht war. Während er nämlich mit anderen Musikern zusammenspielte, zeigte sich ihm ein scheinbar allgegenwärtiges Problem: Sie alle brauchten Equipment.
Heute kaum vorstellbar, aber in den 1950ern war Equipment nicht einfach zu bekommen. Kein Internet, keine 30-Tage-Zurückgarantie und auch nicht zigtausend Hersteller in allen Preisbereichen.
Also sattelte Hartley Peavey um. Denn was er richtig gut konnte, war Equipment für seine Musikerkollegen und deren Bekannte zu bauen. Vorrangig elektrisches Equipment.
Wie sich das Ganze im Laufe der Jahre entwickeln sollte, dürfte den meisten Musikern bekannt sein. Auf der Homepage von Peavey steht dazu geschrieben: „We span continents and languages, customs and cultures.“ Und genauso kam es auch: Denn bereits einige Jahre, nachdem Hartley im Laden seines Vaters angefangen hatte, den ersten Peavey-Amp zu bauen, sind Peavey-Produkte auf der ganzen Welt zu sehen.
Peavey Senior gab seinem Sohn damals übrigens zu bedenken, dass sich der Rock’n’Roll nicht lange halten würde. Wie gut, dass er sich damit ordentlich verschätzt hat.
Peaveys erster Verstärker – Transistoren und Röhren aus dem Keller
Hartley fing bereits früh an, mit Technik zu liebäugeln. Deswegen probierte er sich in jungen Jahren an den technischen Gerätschaften seines Großvaters aus. Gearbeitet hat er währenddessen im Musikladen seines Vaters. Und ähnlich wie bei anderen berühmten Musikläden zu der Zeit, kehrten auch hier die derzeitigen Stars ein und aus. So war das eben früher, als es nicht an jeder Ecke den coolsten Scheiß gab.
Was daraus folgen sollte ist klar. Ein bisschen löten hier, ein bisschen schrauben da und der erste Gitarrenverstärker war geboren. Kurz darauf entwirft er dann auch schon erste Gitarrendesigns und das berüchtigte Peavey Lightning-Logo. Dieses sollte für Jahrzehnte bis in die heutige Zeit hinein das Markenzeichen der Firma sein.
Peavey – Innovationen seit einem halben Jahrhundert, nicht nur bei Verstärkern
Wer den Namen Peavey hört, denkt als Gitarrist meist zu allererst an den 6505 Gitarrenamp. Quasi den Metal-Verstärker, der auf nahezu jedem zweiten Album der 2000er Jahre zu hören ist. Doch das ist bei Leibe nicht alles. Denn wenn man sich durch Peaveys Firmenhistorie liest, erschließt sich einem ein Multiversum an technischen Errungenschaften und Vorhaben…
Da wäre bspw. Peaveys erster digitaler Amp. Oder wie die Firma schon sehr früh mit Transistoren experimentierte. Wusstest Du, dass Peavey einen Online-Customshop hatte, bei dem man die Lackierung für seine Gitarre aus über 16 Millionen Farben auswählen konnte? 16 Millionen Farben!? WTF? Oder war Dir bekannt, dass Peavey neben seinen legendären Amps auch Gitarren, Bässe und Schlagzeuge im Programm hat? Über Akustikgitarren bis zu Ukulelen ist da alles dabei. Und sogar im Recording-Bereich ist Peavey mit dem VST Plugin ReValver vertreten, das sowohl Amps, Effekte als auch Cabinets modeln kann.
Gleichzeitig bietet Dir die Firma im ProAudio Bereich von der Club- bis zur Stadion-PA nahezu alles Erdenkliche an Speaker-Größen an. Hinzu kommen Mixer, Mikrophone, Power-Amps und so weiter.
Dieses vollumfängliche Sortiment macht Peavey tatsächlich zu einem Vollsortimenter, der weit mehr zu bieten hat, als die anderen Hersteller am Markt.
Wenn man bedenkt, dass Hartley D. Peavey im Keller begonnen hat, und heute dieses gigantische Sortiment anbietet, dann passt es auch wieder, vom amerikanischen Traum zu sprechen. Heute geht er sogar in die Universitäten und ermutigt Studenten dazu, dass sie ihre Talente suchen und nutzen sollen.
Peavey in den Sixties – Vergößerung eines späteren Musikimperiums
In den Sechzigern gab es dann schließlich den ersten Peavey-Amp mit dem Lightning-Logo zu kaufen. Gleichzeitig wurden die ersten Patente in Richtung Amp-Konstruktionen, Schaltungen und Schaltkreise angemeldet. Es folgte die Gründung der Peavey Electronics Corporation – Das erste Gewerbe, gegründet über dem Musikladen von Hartleys Vater.
Nach amerikanischem Vorbild machte Peavey es sich dabei zum Markenzeichen, Qualität zu einem nahezu unschlagbaren Preis anzubieten. Die ersten Peavey-Verstärker wurden dabei mit einer Konstruktionszeit von etwa einer Woche gebaut. Doch dabei blieb es nicht. Etwas später weitete sich Peavey in den PA-Bereich aus. Somit spezialisierte sich die Firma nicht nur auf eine bestimmte Musikernische, sondern erweiterte sich auch auf andere Sub-Bereiche. Und machte es sich dabei zum Credo, Musik in allen Bereichen auf die Bühne zu bringen. Groß gedacht eben.
Neben den Schaltungen entwickelte sich auch das Design der Peavey Amps kontinuierlich weiter. Der Silver-Stripe war geboren. Entstanden aus einem umgedrehten Aluminiumgrill, wodurch sich die Befestigungsstreben an der Außenseite befanden. Neben dem Lightning-Logo ein weiteres unverkennbares Merkmal in der Peavey-Erfolgsgeschichte.
Peaveys Seventies – Wer rast, der rostet nicht
In den Siebzigern entwickelte sich die Firma mit beispiellosem Tempo weiter. Von ehemals einem Verstärker pro Woche fertigte man schließlich bis zu 2.000 Einheiten im Monat! Darunter Peavey Gitarren-Verstärker, Mixer, PA-Anlagen und dergleichen. Die Produktpalette wurde immer weiter vergrößert. Als Peavey dann mit dem Export begann, wuchs die Firma schließlich zum zweitgrößten amerikanischen Hersteller im Musikbusiness heran.
1973 präsentierte Peavey den Vintage Series Röhrenverstärker. Ein vielseitiger Amp für alle Genres. Mit der weiteren Expansion der Firma kamen dann auch Entwicklungen wie die Commercial Series mit dem beispiellosen CS800 Power Amplifier auf den Markt. Dieser wurde durch seine satte Leistung und das Bi-Amping schnell zum Standard in der Branche.
Das Ende der Siebziger
Peavey hatte den Ruf, gute Technik zu einem relativ günstigen Preis anzubieten. Und auch am Ende des Jahrzehnts blieb Peavey diesem Vorsatz treu. Mit neuester CNC-Technik wurden nun moderne Gitarren gefertigt. Und das zu einem Preis, der für die Qualität fast unschlagbar war. So wurde Peavey zum größten Hersteller von Gitarren in den Vereinigten Staaten. Und dabei hatte alles mit einem kleinen Shop in Meridian, Mississippi angefangen. Aber Hartley hörte nicht auf. Ganz im Gegenteil. Und blieb, nicht zuletzt auch wegen seines Innovationsgeistes, weiter auf Erfolgskurs.
Die Achtziger – Peavey-Gitarren, digitale Anfänge und Solid-State
Peavey hatte einen Fokus weiter auf Speaker gerichtet. Ein Patent der Firma war bspw. die DDT Speaker Protection. Diese sollte übermäßiges Clipping verhindern, wodurch sie den Speaker vor Schaden schützte. Bei den Bands, die in den 1980ern so auf Tour gingen, gar kein schlechter Gedanke. Zumal hier nicht nur gezockt, sondern auch ordentlich gesoffen wurde.
Zudem emanzipierte sich Peavey mit günstigen Übungsamps. Das Ziel war hierbei, den Röhrensound der Größeren zu emulieren. Und auch hier wieder zu einem Preis, mit dem andere Hersteller kaum mithalten konnten.
Peavey bewegte sich bzgl. des Themas Lautstärke aber auch in Richtung Stadionbeschallung. Die Firma kleckerte also nicht, sondern war in jeder Größenordnung daheim. Wie ein Haifisch, der selbst im Nichtschwimmerbecken lauert. Was also lag da näher, als Instrumente zu entwerfen, mit denen man die eigenen Amps und PA’s befeuern konnte? Nichts. Die Company gab nichts aus der Hand. Nichts wurde outgesourced, wie man heute so schön sagt. Letztendlich baute Peavey sogar Einzelteile und entwarf selbst eigene Speaker.
Peavey in den Achtzigern – Zweiter Teil
Und während die Firma weiter wuchs und sich nach Großbritannien ausdehnte, waren auch die ersten Vorstöße in die digitale MIDI-Welt zu verzeichnen. Das war knapp Mitte der Achtziger. Da gab es tatsächlich mal einen zehn Kanal ( ! ) Gitarren-Verstärker, den Peavey Programmax-10. Was heute noch nach Wahnsinn klingt, hatte damals einfach mal die Vorstellungskraft aller Anwesenden gesprengt.
Der Programmax-10 kombinierte digitale Signalverarbeitung und analoge Solid-State-Technologie. Man konnte zehn Presets speichern und das bei einem angeblich sahnigen Clean-Sound. So wird es jedenfalls überliefert. Auf jeden Fall enorm innovativ für die damalige Zeit.
Ein ähnlich innovatives Prinzip fand sich gegen Ende der Achtziger auch bei Peavey-Keyboards. Denn durch den DPS-Chip konnten diese einfach über ein Update mit neuen Presets versehen werden. Somit mussten keine kompletten Neuanschaffungen mehr getätigt werden.
Die Neunziger – Peaveys Signature-Amps und musikalische Expansion
Bei so viel Innovation ist es kein Wunder, dass Peavey von der NAMM in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Was will man als Hersteller schließlich noch erreichen?! Genau, den eigenen Zementabdruck auf dem Walk-of-Fame in Hollywood. Denn auch den hat Hartley nicht ausgelassen. Rock‘n‘Roll ist nämlich nicht nur Songs schreiben, sondern auch Geschichte schreiben.
Und Geschichte schreibt Peavey noch immer. Heute allerdings aus dem neuen Hauptsitz, dem Peavey International Headquarter. Dieses eröffnete schließlich an dem Ort wo alles begann, in Meridian, seine fulminanten Pforten. Und es bietet neben den gängigen Produktionsmechanismen alles, was man als Musiker benötigt. Recording-Möglichkeiten, ein Auditorium und noch vieles mehr. Bei so einem Tapetenwechsel kommt man natürlich auch schnell wieder auf neue Ideen.
Der Peavey 5150 Gitarrenverstärker
1992 kam plötzlich der 5150 Amp. In Zusammenarbeit mit Eddie van Halen kreiert, bot er auf 120 Watt ein Ensemble aus Gain und Druck. Und er bildet noch immer mit einigen anderen Vertretern die Speerspitze, wenn es um die Pieke des Metal geht. Der zu Beginn erwähnte 6505, welcher 2005 herauskam, ist übrigens die Neuauflage von eben diesem Verstärker.
Peavey auf Flughäfen?
Da fragt man sich doch, warum man auf den Flughäfen der Welt keinen Metal hört, denn auch hier findet sich Peavey-Equipment. Beispielsweise auf dem Beijing Airport. Dort ist Peavey mit Mediamatrix vertreten, einer der verschiedenen Audio-Divisions der Firma, deren Interfaces sogar im US-Capitol zu finden sind.
Peavey – Von Solid-State Amps zu Boutique-Bässen
Schließlich entwickelte die Firma neben modernen Schlagzeugkonzepten auch die Transtube-Series. Das waren Solid-State-Amps mit einer analogen Röhrensimulation. Das war knapp Mitte der Neunziger. Zum Ende des Jahrzehnts hin akquirierte Peavey dann Crest Audio, einen der bis dato weltweit führenden Hersteller für Mixing-Konsolen und Power-Mixer. Und zu guter Letzt entwarf Peavey dann noch den Cirrus-Bass – eine Art Boutique-Bass mit Neckthrough-Konstruktion. Exotische Gimmicks gibt es da noch heute in Serie.
Peavey und die 2000er – Von Elvis Presley zu Nu Metal
Wie Ihr mittlerweile feststellen konntet, lässt sich ein gewisser Trend erkennen. Nämlich, dass Peavey in nahezu allem die Finger drin hat, wo es um Musik geht. Und deswegen findest Du Hartley auch in der Mississippi Musicians Hall of Fame. Neben illustren Gestalten wie Elvis Presley und B.B. King hat dort auch der Gründer des Peavey-Imperiums seinen Platz.
Schließlich brachte die Firma noch den 6505 Gitarrenamp raus. Die Neuauflage des 5150 von Eddie Van Halen, dessen Zahlencode aufgrund von Namensrechten bei Eddie bleiben sollte. Bei EVH verkauft sich das Modell daher noch unter dem Namen 5150. Jedoch mit leicht abgewandelter Technik.
Der 6505 bietet als fast reiner Metal-Amp auch heute noch den Druck, den viele Metal-Bands sich wünschen. Angefangen von Machine Head bis hin zu Trivium. Wenn Du also auf der Suche nach einem anständigen Lowend bist, schau doch direkt mal bei LOUDER.com unter Amps oder hier* nach.
Peavey, Trace Elliot & Budda Amplifiers
Mitte 2005 akquirierte Peavey schließlich noch Trace Elliot, eine bekannte Bassamp-Firma aus Großbritannien. Diese produzierte ihre Bässe von nun an vom Mississippi aus. Und nach Trace Elliott kam es schließlich zur Symbiose mit Budda-Amps, wodurch sich Peaveys Amp-Einfluss nochmals erweiterte.
Peavey und digitales Modeling
Die neuesten Errungenschaften Peaveys fanden sich mit oben bereits erwähntem ReValver wieder im digitalen Sektor. Peavey ReValver ist ein Gitarren-Plugin, welches Dir die komplette Kontrolle über Dein Amp-Setup liefert. Sogar Schaltkreise etc. können berücksichtigt werden. Daraus ergab sich als logische Konsequenz die Peavey Vypyr Serie. Bei dieser wurde digitale Modeling-Technologie in Kombination mit der hauseigenen Transtube-Technik auf eine erneute Reise geschickt. Heraus kam eine röhrenfreie Symbiose mit den Vorteilen des Sounds, jedoch ohne die Nachteile der Technik. Dazu akkurate Abbildungen erfolgreicher Amp-Modelle und die gleichzeitige Möglichkeit diese zu verändern.
Das letzte Jahrzehnt ist noch lange nicht das Ende vom Lied
2010 brachte Peavey mit den IPR Power-Verstärkern schließlich gewaltige Watt-Zahlen in kleinste Gehäuse. Dies geschah selbstverständlich über Class D-Endstufen, wodurch man zusätzlich ein minimales Gesamtgewicht erzielen konnte.
Und 2013 verbesserte Peavey dann die Vypyr-Amps nochmals. Diese können von nun an über den variablen Instrumenten-Input auch Bässe oder Akustikgitarren wiedergeben. Gleichzeitig kann via USB alles direkt am heimischen Rechner aufgenommen werden. Eine geniale Kombination.
Und zur Mitte des Jahrzehnts feierte Peavey schließlich seinen fünfzigsten Geburtstag.
Peavey in 2017
Doch was bleibt heute zu sagen? Nun, eigentlich nur, dass Hartley Peavey es geschafft hat. Von einem kleinen Amp-Konstrukteur hat er es zu internationalem Erfolg gebracht. Über 2.000 Produkte, die in über 130 Länder vertrieben werden. Über 180 Patente und Amp-Modelle, die auf einer Unzahl an fetten Bühnen weltweit leuchten und röhren. Unzählige Details, die sich zu einem großen Ganzen zusammengefügt haben.
Zuletzt brachte Peavey in Kollaboration mit Misha Mansoor sogar einen neuen Amp heraus. Den Peavey Invective. Und da zeigt sich mal wieder was Peavey kann. Denn einen Amp für solch einen Gitarristen zu designen, ist wie ein Auto für einen Rennfahrer zu bauen. Das ist Masterclass.
Letzte Worte – Peavey als Vorbild für uns alle
Wie oben erwähnt, ist die Historie von Peavey schon beeindruckend. Was in fünfzig Jahren so alles gehen kann, wenn man sich auf genau ein Ziel ausrichtet, ist einfach unglaublich.
Und während meiner Recherche zu diesem Artikel ist mir eines klar geworden. Wer etwas wirklich will, und sein gesamtes Handeln auf dieses Ziel ausrichtet, der hat auch gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Man muss einfach dran bleiben. Und mit einer kleinen Prise Gespür für das, was der Markt will, kombinieren. Denn dann kann man ihm Lösungen anbieten oder Produkte besser machen. Genauso wie Peavey es gemacht hat.
Heutzutage kommt, gerade im Boutique-Bereich, vieles von Ein-Mann-Werkstätten. Meistens ein Mastermind, das sich in seiner Materie auskennt, sich aber nicht um Wachstum oder Werbung kümmern möchte oder kann. Oft hören wir von Gitarrenbauern, dass sie gut ausgebucht sind oder auch gar keine Lust haben, zu wachsen. Manch andere, kleine und mittelgroße Musikfachhändler, beschweren sich hingegen über die Macht der wenigen großen Händler. Wie früher bei den großen Majorlabels, sehen sie ihren Einfluss dahinschwinden, während sie auf dem Markt nur noch ums Überleben kämpfen. Damit sind die Entscheidungen meist schon getroffen. Aber es gibt immer einen Ausweg. Ihn jedoch zu nehmen, dafür muss sich ein jeder selbst entscheiden.
Denn auch wenn jeder von uns einen 24-Stunden Tag hat, sind die Visionen, die wir entwickeln und die Entscheidungen, die wir treffen, das was uns unterscheidet. Dazu kommt natürlich das immer noch berühmte Quäntchen Glück zur richtigen Zeit.
Wenn Du nun als Gitarrenbauer, Musikfachhandel oder auch als Musiker Bock darauf hast, Dich weiterzuentwickeln, denkst Du dann das geht nicht und lässt die Chance ungenutzt verstreichen? Oder brennst Du für Deine Idee und fängst an, etwas zu verändern und alles auf Dein Ziel auszurichten? Fängst Du an, Dir Gleichgesinnte zu suchen, Dich beraten zu lassen, Investoren zu suchen und Dein Ziel zu fokussieren?
Denn dann bist Du als Hersteller und auch als Händler auf dem richtigen Weg. Vielleicht möchtest Du ja neben Amps noch kleine Bodentreter entwerfen, ein Distortion-Pedal zum Beispiel. Mit Kabeln, Widerständen und Kondensatoren kennst Du Dich ja aus. Oder vielleicht baust Du astreine Gitarren-Speaker, und fragst Dich: Was geht noch? Könnte Ich vielleicht ein vernünftiges Bass-Cabinet bauen? Genauso wie ein Bassist sich vielleicht fragt, ob er nicht doch mal singen soll. Warum auch nicht? Bei Phil Lynott oder Lemmy waren das gute Entscheidungen. Man muss auch mal weiterdenken, groß denken, ansonsten verpasst man mitunter eine fantastische Chance. Denn wir haben alle unsere Verpflichtungen, das ist richtig. Aber wir haben auch unsere Verpflichtungen gegenüber der Kunst und uns selbst, daher solltest Du Dich nicht aufhalten lassen. Also häng Dich rein!
Wir hoffen jedenfalls, wir konnten euch einen kleinen Einblick darüber geben, was in fünfzig Jahren so alles möglich ist, wenn man sich richtig reinhängt. Und wenn wir gleichzeitig euer Interesse bzgl. Peavey geweckt haben, dann umso besser.
Btw: Bist Du Hersteller oder Händler und hast gerade keine Zeit, Dein Business im eCommerce aufzubauen? Unser LOUDER.com Team kann Dir mit wichtigen Tipps und Infos zur Seite stehen.
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