Gitarren-Effekte: Die 10 besten Boss Pedale aller Zeiten

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Diese 10 besten Boss Pedale aller Zeiten. Diese Gitarren-Effekte werden auch deinen Sound prägen

Jeder kennt sie, die berühmten bunten Boss-Pedale. Nachdem 1977 die ersten drei Modelle vorgestellt wurden, hat Boss bis heute unfassbare 15 Millionen Stück verkauft! In den vergangenen 40 Jahren gab es insgesamt 115 verschiedene Modelle, die alle seit den 80ern in einer Boss-Fabrik in Taiwan hergestellt werden. Wir präsentieren dir die 10 besten Boss-Pedale aller Zeiten:

Unglaubliche Boss Verzerrer-Pedale

Das berühmteste Boss-Pedal ist der DS-1 „Distortion“. Er wird seit 1978 bis heute quasi unverändert produziert. Der DS-1 stammt aus einer Zeit, als Röhrenverstärker noch nicht genug Gain hatten. Er soll einen Röhrenamp zum Übersteuern bringen und ist daher kein typisches Zerrerpedal, sondern eher ein „Soundverbesserer“. Viele Gitarrenhelden wie Steve Vai und Joe Satriani haben ihn live und im Studio immer dauerhaft eingeschaltet. Der Boss DS-1 ist wie der Ibanez Tube Screamer ein Muss für jeden Gitarristen, ob Einsteiger oder Profi. Wie man den DS-1 richtig einstellt steht hier.

Der Boss SD-1 Super Overdrive

Der gelbe Boss SD-1 „Super Overdrive“ ist ebenso ein Klassiker. Seit 1981 sorgt er für rauhe, aber trotzdem warme Bluessounds. Der etwas teurere OD-3 „Overdrive“, seit 1997 dabei, liefert dir allerdings im direkten Vergleich das deutlich fettere Bluesbrett. Ein Klassiker für Crunchsounds ist auch der knallgelbe OD-1 „Overdrive“, der leider nur von 1977 bis 1985 gebaut wurde. Er war nicht auf Wärme, sondern auf einen bissigen und dreckigen Klang ausgelegt. Boss bietet mit dem OD-1X eine digitale Neuauflage. Die klingt aber etwas „schöner“ und entschärfter.

Der Boss BD-2 Blues Driver – Perfekter Allrounder

Eine moderne Legende ist Boss 1995 mit dem blauen Boss BD-2 „Blues Driver“ gelungen. Der Name ist etwas irreführend. Der Blues Driver hat genug Gain und Dreck, um von Blues über Bluesrock bis Rock alles abzudecken. Ein großartiger Allround-Verzerrer! Er findet sich auf vielen Effektboards von Profi-Gitarristen.

Der Boss MT-2 Metal Zone – Vollgas-Verzerrer

Für Metal-Gitarristen folgte 1991 der Oberhammer: der Boss MT-2 „Metal Zone“! Er ist bekannt für sehr viel Zerre bei minimalem Rauschen. Das Geheimnis ist aber der Equalizer mit Bässen, Mitten und Höhen: Die Mittenfrequenz kann frei eingestellt werden, danach wird sie angehoben oder abgesenkt. So lässt sich von klassischem Rock bis zu mega-heftigem Metal alles einstellen. Erst 2007 brachte Boss mit dem ML-2 „Metal Core“ ein Pedal heraus, dessen ultra-brutaler Klang sich nicht mehr analog erzeugen ließ. Der ML-2 hat ein digitales Herz und erzeugt diesen Death-Metal-Sound per Modeling. Alle genannten Boss-Zerrer kann man bedenkenlos kaufen, sie sind immer einen gute Wahl.

Roland/Boss erfindet den Chorus-Effekt

Eine sensationelle Neuheit präsentierte die Firma ROLAND (deren Gitarreneffekte bald schon den Markennamen BOSS bekamen) im Jahr 1975. Der Verstärker JC-120 spielte auf dem einen Lautsprecher den Originalklang, auf dem anderen eine absichtlich „eiernde“ Version, wobei es dann zu einem schwebenden und vollen Sound kam, wenn sich die beiden Töne im Raum überlagerten. Die Musikerwelt war total begeistert! Selbst Bassisten wie der legendäre Jaco Pastorius spielten über diesen Gitarrenamp, um den neuen, satten Klang zu genießen. Der Roland JC-120-Verstärker wird bis heute unverändert gebaut und ist der einzige Gitarrenamp ohne Röhren, der zum Klassiker wurde.

Der Boss CE-1 Chorus Ensemble

1976 brachte Boss die Effekt-Einheit als großes Bodenpedal CE-1 heraus, Spitzname „gußeiserner Kuhfladen“. Ab 1979 gab es ihn endlich im normalen Boss-Gehäuse: den legendären hellblauen Boss CE-2 „Chorus“, verewigt auf zahllosen Hits der 80er-Jahre. Wenn dir ein Originalexemplar zu teuer ist, kannst du auch das aktuelle CE-5-Pedal nehmen. Der Klang ist sehr ähnlich, und es gibt eine tolle Verbesserung: Der Choruseffekt lässt sich aus den Bässen rausmischen, damit es nicht matscht. Inzwischen baut Boss den CE-2 wieder als CE-2W. Das „W“ steht für „Waza“, japanisch für „höchste Kunst“. Man bekommt den originalen CE-2 (jetzt auch in stereo) und den CE-1 in einem Pedal. Tolle Sache, die aber auch ihren Preis hat.

Echo-Pedale von Boss sind zu Recht echte Legenden

Einen Echo-Effekt elektronisch zu erzeugen war Anfang der 80er ein technisches Problem. Boss versuchte es analog, und das Ergebnis wurde wegen des warmen Sounds legendär. Die analogen Echos DM-2 (1981 bis 1984) und DM-3 (1984 bis 1988) sind heute gesuchte Klassiker. Mit Einzug der Digitaltechnik wurden die Echo-Wiederholungen klangneutral. Wenn du ein Digital-Delay ohne Schnörkel kaufen willst, ist das Boss DD-3-Pedal perfekt, es wird seit 1986 unverändert gebaut. Das aktuelle Pedal ist das DD-7. Es hat viele Sonderfunktionen und unter anderem ein Modeling des analogen DM-2 an Bord. Da schließt sich der Kreis.

Auf sehr vielen Effektboards von Profis und Gitarrenhelden entdeckt man den Boss DD-20. Dieses Doppelpedal ist wegen der 4 Speicherplätze extrem beliebt. Außerdem lässt sich im Display die Echozeit absolut exakt einstellen. Das DD-20-Pedal ist ein moderner Klassiker geworden.

Geheimtipps vom Boss

Schaut man sich die Verkaufszahlen der aktuellen 52 Boss Einzeltreter an, gibt es einige Überraschungen. Seit 1987 fast immer in den Top Ten ist der NS-2 Noise Suppressor. Das starke Rauschen von Röhrenamps bei High-Gain-Sounds in Rock und Metal ist grundsätzlich ein Problem. Da das Rauschen nur in den Spielpausen auffällt, schaltet der NS-2 mit einem Gate das Gitarrensignal stumm, sobald kein Ton mehr gespielt wird. Er ist ein Klassiker!

Um sich dagegen mit Cleansounds im Band-Gefüge durchzusetzen, war ein Kompressor schon immer wichtig. Der Boss CS-3 „Compression-Sustainer“ ist ein Bestseller, er macht cleane und angezerrte Sound extrem fett. Aktuell bietet Boss einen digitalen Bruder, das CP-1X-Pedal. Dies ist ein Multiband-Kompressor mit einer LED-Kette für die Gain-Reduction wie an einem Mischpult.

Der Boss GE-7 Graphic Equalizer

Klassiker und Geheimtipp ist der GE-7 „Graphic Equalizer“. Jeder Gitarrist ist auf der Suche nach dem perfekten Zerrsound. Wie viele Zerrpedale und Amps hast du schon gekauft und wieder verkauft? Stimmt der Grundcharakter, reicht es oft, den Zerrsound mit einem hochwertigen Equalizer zu bearbeiten. Der Boss GE-7 bietet sieben Frequenzbänder. Ein bisschen untere Mitten mehr, ein bisschen nervige Höhen bei 3 kHz raus, fertig ist der Traumsound. Und du musstest nur ein weiteres Pedal kaufen statt eines neuen Amps.

Abgefahrene Sounds und Sammlerstücke von Boss

Das bunte Boss-Effekt-Sortiment hat den Sammeltrieb so mancher Gitarristen befeuert! Selten und damit teuer wird es, wenn ein Boss-Pedal einen großartigen Sound bot, aber nach nur wenigen Jahren von einem Nachfolger abgelöst wurde. Die besten Beispiele sind der schon genannte OD-1 „Overdrive“ (1977 bis 1985), der DC-2 „Dimension“ (1985 bis 1989), der statt Reglern nur vier Taster für extra weite Chorussounds hatte, und das VB-2 „Vibrato“ (1982 bis 1986). Findest du einen davon hier auf MuckerBox.de oder auf dem Flohmarkt für unter 100 Euro, sofort zuschlagen! Das Vibrato gibt es immerhin als Neuauflage VB-2W „Waza“.

Der Großteil der Boss-Pedale mit legendären Sounds war zum Glück auch viele Jahre in Produktion, sodass es genügend gebrauchte Exemplare gibt.

Zwei Boss-Pedale aus den 70ern, im Sound ziemlich unpopulär und daher auch nur wenige Jahre produziert, sind inzwischen extrem teuer: Der rote SP-1 „Spectrum“ klingt wie ein feststehendes Wahwah (1977 bis 1981), und der schwarze SG-1 „Slow Gear“ blendet den Ton langsam ein (1979 bis 1982). Ein Flohmarktfund ist extrem unwahrscheinlich. Wir wünschen dir trotzdem viel Glück!

Unser FAZIT zu den 10 besten Boss-Pedalen

40 Jahre Boss-Pedale! Unter den aktuell 52 Boss-Einzelpedalen gibt es einige Highlights. Die legendären Verzerrer DS-1 Distortion, SD-1 Overdrive, BD-2 Blues Driver und MT-2 Metal Zone gehören in jede gute Effektpedalsammlung. Boss-Choruspedale sind führend, auch bei den anderen Modulationseffekten braucht sich Boss nicht zu verstecken. Ein Delay und Reverb von Boss kann man auch immer bedenkenlos kaufen, sie sind zusammen mit TC Electronics die Marktführer. Nicht vergessen sollte man die nützlichen Helferlein auf dem Stressbrett, wie Boss NS-2 Noise Suppressor, GE-7 Equalizer und CS-3 Compressor. Wer die bunten Treter sammeln will, findet unter den 115 Modellen der letzten 40 Jahre einige spannende Pedale mit Seltenheitswert. Viel Spaß!

 

 

Links zu diesem Artikel:

Deutsche Boss Website: https://www.boss.info/de

Steve Vai: https://de.wikipedia.org/wiki/Steve_Vai

Joe Satriani: https://de.wikipedia.org/wiki/Joe_Satriani

Ibanez Tube Screamer auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Tube_Screamer

Wie man den Boss DS-1 Distortion richtig einstellt: http://www.seymourduncan.com/forum/showthread.php?21223-Lew-s-Guide-How-to-use-a-Boss-DS-1

Jaco Pastorius: https://de.wikipedia.org/wiki/Jaco_Pastorius

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