Kemper Amp: Der Kemper Profiler Powerhead im Test
Die Jungs von Kemper haben mir netterweise ihren Kemper Profiler PowerHead für einen Test zur Verfügung gestellt. Was ich für Erfahrungen mit dem Modelling Amp gemacht habe, erfährst Du in diesem Testbericht.
Haben wir nicht alle mindestens eine wilde Gear-Fantasie, die wir uns schon immer verwirklichen wollten? Also ich hab‘ das auf jeden Fall. Allerdings ist es bei mir nie wirklich bei einer einzelnen Fantasie geblieben. Vielmehr habe ich mir in den letzten Jahren ein ganzes Traum-Rig zusammengeträumt. Zeit, die ich vielleicht lieber mit Üben hätte verbringen sollen. Aber naja, ich glaube, wir Gitarristen können uns davon ja alle nicht so richtig freisprechen.
Ein wichtiger Bestandteil dieses Traumes war für mich von Anfang an der Kemper Amp. Um das zu verstehen, ist vielleicht ein bisschen Hintergrund nötig. Als der Kemper Profiler 2011 das erste Mal angekündigt wurde, war ich gerade mal 14 Jahre alt. Und passenderweise habe ich im selben Jahr meine erste E-Gitarre bekommen. Auf der Suche nach einem coolen ersten Amp bin ich dann natürlich direkt auf das damals brandneue Kemper-Flagschiff gestoßen. Warum ich mich damals gegen den High-End Modeler und für einen Line6 Spider IV mit 15 Watt entschieden habe, liegt wohl auf der Hand. Und obwohl ich diesen ziemlich schnell gegen einen richtigen Röhrenamp getauscht habe, hat mich der Traum vom eigenen Kemper nie wirklich losgelassen.
Deshalb bin ich auch umso aufgeregter, dass ich den Kemper jetzt testen darf. Damit einher gehen aber natürlich auch (sehr) hohe Erwartungen. Ob der Profiling Amp diese erfüllen kann, wird sich zeigen. Ich möchte aber, bevor ich anfange, noch betonen, dass ich diesen Test unabhängig schreibe und nicht von Kemper bezahlt werde oder Ähnliches. Es handelt sich hierbei also um einen ehrlichen Erfahrungsbericht, und nicht um unüberlegtes Werbe-Gelaber.
Technische Daten des Kemper Profilers
Wie immer möchte ich zuerst kurz ein paar technische Grundlagen klären. Gerade bei so komplizierter Modeling-Technik können solche Eckdaten echt hilfreich sein.
Beim sogenannten „Profiler“ aus der Recklinghausener Technik-Schmiede von Christoph Kemper handelt es sich um einen Modeling-Verstärker. Wobei wir eigentlich korrekterweise von Profiling anstatt von Modeling sprechend müssen, denn der Kemper erstellt ein exaktes Abbild Deines Equipments, anstatt Dir annäherungsweise, vorher modellierte Sounds zu liefern. Wie genau dieses System funktioniert, ist logischerweise eine wohlgehütetes Geheimnis. Und auf den Klang werde ich ja später noch eingehen.
Nicht geheim sind allerdings die unzähligen Funktionen und Anschlüsse des Kemper Profiling Amplifiers. Neben den Amp-Profilen bietet das Topteil, das optional auch als 3HE Rack-Version erhältlich ist, nämlich noch unzählige Effekte. Mit an Bord sind, neben klassischen Delays, Modulation und Drive Effekten, auch einige ungewöhnliche digitale Effekte. Aber auch dazu später mehr.
Außerdem bietet der Kemper natürlich noch jede Menge Ein- und Ausgänge: Klassischer 6,3mm Input vorne und „Alternative“ Input auf der Rückseite. Außerdem Main Out (Balanced oder Unbalanced), Headphone Out und Monitor Out sowie ein FX-Loop. Dazu dann noch S/PDIF, voll ausgestattetes MIDI und zwei Switch Inputs. Und zu guter Letzt noch USB (A und B) sowie ein LAN-Stecker für die Kemper Remote.
Optional kann man den Kemper Profiler auch mit einer eingebauten 600 Watt Endstufe (8 oder 16 Ohm) kaufen, mit der man problemlos jede handelsübliche 412er (oder als Bassist 810er) bis an ihr Äußerstes treiben kann. Bemerkbar macht sich Endstufe übrigens auch im Gewicht. Ohne diese wiegt der Amp nämlich gerade mal 5,32kg, mit kommt der Profiler immerhin auf 6,5kg. Die Rack-Versionen sind jeweils ca. 300g leichter.
Ich beziehe mich in diesem Test übrigens auf die Version mit Endstufe – wenn ich meinen Traum-Amp schon testen darf, dann auch richtig.
Mein erster Eindruck vom Kemper Profiler
Geliefert wird der Kemper mit dem Nötigsten. Neben dem Profiling Amplifier selber findet sich im passgenauen Karton noch ein Stromkabel und eine schicke Bedienungsanleitung. Ein USB-Kabel für die PC-Verbindung ist nicht dabei, was ich ziemlich schade finde. Mich persönlich hat das jetzt nicht groß gestört, da ich noch jede Menge alte, passende USB Kabel rumfliegen hatte. Aber das heißt ja nicht, dass jeder so einen großen Haufen Kabelsalat zu Hause rumliegen hat wie ich. Und dann kann sowas halt schon zum Problem werden. Stattdessen sind aber immerhin Sticker und Plektren enthalten, was ich immer ziemlich cool finde.
Auf den ersten Blick wirkt alles an dem Amp absolut hochwertig. Obwohl das Topteil inklusive Endstufe gefühlt nicht schwerer ist als ein leerer Bierkasten, fühlt man schon beim ersten Hochheben die Qualität des Amps. Auf Anhieb hat mir vor allem der große Auswahlschalter gefallen, der beim Drehen einen kräftigen, aber angenehmen Widerstand hat und beim Ein- bzw. Umschalten schön laut klackt. Und auch alle anderen Druckschalter und Regler haben von Anfang an einen extrem soliden Eindruck gemacht, der sich heute, zwei Monate später, noch weiter verfestigt hat.
Aber genug um den heißen Brei herumgeredet. Machen wir das Ding endlich an! Zum Hochfahren braucht das Topteil gute 30 Sekunden. Das ist zwar relativ lange, meiner Meinung nach aber noch absolut im Rahmen. Wenn man seine Röhren noch im Standby-Modus vorheizen lässt, muss man auf jeden Fall deutlich länger warten.
Erste Sounds mit dem Kemper Profiling Amplifier
Erstaunlich, wie lange 30 Sekunden wirken können, wenn man sich auf etwas freut. Aber naja. Aus der Box startet der Kemper, wenn ich mich richtig erinnere, mit einem angecrunchten Profil, das an einen Vox AC30 erinnert. Und schon die ersten Töne aus dem Profiler klangen, trotz nicht eingestelltem EQ und Ibanez RG mit High Output Pickups, richtig schön crunchig und natürlich. Ich bin zwar absolut kein Blues-Typ, aber der Sound hat selbst mich inspiriert, das ein oder andere Lick rauszuhauen.
Nachdem ich meine amateurhaften Blues-Pentatonik-Skills ziemlich schnell ausgereizt hatte, bin ich dann zu den mir vertrauteren, verzerrten Sounds übergegangen. Und während viele andere Modeling- und Solid-State-Amps hier große Probleme haben, beginnt der Kemper Profiler hier erst so richtig zu scheinen. Egal, ob voll aufgedrehter JCM800, 5150 oder Rectifier: Die Sounds sind allesamt vollkommen überzeugend. Mir gefallen die High Gain Profile des Kempers sogar besser als die Clean-Sounds. Und das ist mir bisher eigentlich noch bei keinem Nicht-Röhren-Amp passiert.
Auch heute, also fast zwei Monate nachdem ich den Kemper zum ersten Mal angeschaltet habe, bin ich von den Sounds noch genau so begeistert. Ich habe in der ganzen Zeit nicht einmal das Verlangen gespürt, meinen guten alten Marshall JCM anzuschmeißen um echte Röhren zu hören. Außerdem habe ich in keiner Situation das „echte“ Gefühl vermisst, auf das sich viele Gitarristen berufen. Ich persönlich kann beim besten Willen keinen Unterschied zwischen dem Kemper und einem echten Amp feststellen, weder im Sound noch im Gefühl. Außer halt, dass der Profiler klanglich viel flexibler ist.
Mit dem eingebauten EQ werden die Kemper Profile noch vielseitiger
Natürlich ist der Kemper ein richtiger Amp. Und da dürfen gewisse Einstellmöglichkeiten logischerweise nicht fehlen. Anders als bei anderen Modelern sind diese beim Kemper jedoch bei jedem Profil genau gleich, was dem Workflow und Spielspaß meiner Meinung nach sehr zugute kommt.
Ganz links findet sich zunächst ein Gain Regler, der je nach Preset schon unterschiedlich weit aufgedreht ist. Daneben befindet sich ein einfacher Bass/Middle/High Dreiband-EQ. Mir kommt das sehr gelegen, da ich bei komplexeren Equalizern schnell die Übersicht verliere und mir so meinen ganzen Tone versaue. Allerdings klingen die meisten Profile des Kemper Profilers auch ohne jegliche Einstellung schon sehr gut. Der EQ ist in der Regel nur der letzte Feinschliff für einen perfekten Sound. Schade eigentlich, schließlich sind die eingebauten LEDs zur Anzeige der aktuellen Position nicht nur unglaublich nützlich, sondern auch cool zum dran rumspielen.
Neben dem EQ ist außerdem noch ein separater Presence-Regler zu finden. Abgerundet wird die Control-Section von einem presetspezifischen Volume Knob. Außerdem gibt es noch einen separaten Regler für Master Volume, welcher unabhängig vom momentanen Preset die generelle Lautstärke des Amps kontrolliert.
Alle Potis sind stufenlos und drehen sich endlos. Das ist beim Preset-Wechsel besonders praktisch, da man nicht immer erst alles in Ausgangsposition zurückfummeln muss, bevor man den EQ neu einstellen kann.
Auch am Bass und an der Akustikgitarre überzeugt der Kemper im Test
Dass der Kemper hervorragend klingt, gilt übrigens nicht nur für E-Gitarren. Ich habe nämlich auch meine heißgeliebte Taylor Akustikgitarre an den Profiling Amp angeschlossen, und war auch hier sofort begeistert. Zwar gibt es nur einige wenige Akustik-Amp-Profile, diese klingen dafür aber richtig gut. Ich hab mit der Taylor schon so manchen Gig gespielt, und die Verstärker-Nachbildungen im Kemper stehen meinem Live-Sound in Nichts nach.
Außerdem kann der Kemper natürlich auch Bass. Die Sounds habe ich zwar mit einem Fender Jazz Bass angetestet, jedoch kann ich nicht wirklich was zur Qualität sagen. Gerade mit ein bisschen Compression klangen die Profile meiner Meinung nach richtig gut. Ich bin aber kein erfahrener Bassist und möchte mir deshalb hier kein abschließendes Urteil erlauben.
Die eingebauten Effekte des Kemper Profiling Amplifiers
Apropos Compression: Effekte hat der Kemper auch an Bord. Und davon nicht gerade wenige. Ich würde hier wirklich gerne auf alle Octaver, Harmonizer, Drives, Delays, Reverbs und so weiter einzeln eingehen, allerdings würde das ziemlich den Rahmen sprengen. Deshalb beschränke ich mich in diesem Testbericht auf meine Eindrücke und gebe weniger detaillierte Beschreibungen. Bei Interesse kann ich aber gerne noch was zu einzelnen FX-Sounds schreiben.
Die eingebauten Effekte sind in zwei Gruppen eingeteilt: „Stomps“, also Effekte, die vor den Amp geschaltet werden, und „Effects“, die nach dem Verstärker kommen. Außerdem lassen sich über den FX-Loop auch externe Pedale einschleifen, für die Pedalboard-Fans unter uns. Der externe Loop lässt sich außerdem irgendwo in der Effektkette positionieren, wodurch Du beim Erstellen Deiner Sounds noch flexibler bist.
Nötig sind externe Effekte meiner Meinung nach allerdings nicht, denn der Kemper deckt wirklich mehr als genug ab. Und klanglich merkt man auch hier wieder, wie viel Arbeit in den Sounds des Amps steckt. Ein gutes Beispiel hierfür sind die diversen Octaver, die allesamt auch bei tiefen Drop C und Drop A Tunings noch absolut problemlos tracken. Aber auch die klassischen Zerren klingen absolut genial und sorgen von sich aus für singenden, natürlichen Sustain. Dazu dann noch ein leichtes Slapback-Delay und ein bisschen Reverb, und schon ist der perfekte Lead Sound fertig.
Außerdem bieten alle Effekte eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten. Seien es chromatische Harmonizer, Bit Crusher oder zwei parallele Delays mit unterschiedlichen Zeiten. Von Hause aus sind schon 249 komplett unterschiedliche Presets dabei, die aber jederzeit umgeändert, überschrieben oder ergänzt werden können. Und dank der übersichtlichen Menüführung kann man sich hier wirklich stundenlang drin verlieren. Also ich zumindest.
Kemper Rig Manager: The Good…
Um den Profiler auch über den PC zu verwalten zu können, bieten Kemper den kostenlosen Rig Manager an. Normalerweise bin ich bei USB-Verbindungen und mitgelieferter Software immer skeptisch, da das erfahrungsgemäß nicht so gut funktioniert, wie angepriesen. Aber nachdem der Bias Head mir schon gezeigt hat, dass man Hard- und Software durchaus auch gut integrieren kann, bin ich an die Sache wieder mit etwas höheren Erwartungen ran gegangen. Und zum Teil konnte die Kemper Software diese im Test auch erfüllen.
Zunächst einmal ist die Verbindung zwischen dem Profiler und dem Rig Manager absolut stabil. Ich habe in verschiedenen Settings, an verschiedenen Windows-Rechnern, mehrere Stunden lang immer wieder Rigs gewechselt, und hatte währenddessen keinen einzigen Verbindungsabbruch. Außerdem war die USB-Verbindung quasi Plug and Play, ich musste also außer dem Manager selber keine Treiber oder Ähnliches runterladen. Beim ersten Verbinden wurde der Profiler zudem direkt auf die neueste Firmware upgedatet, was mir sehr gut gefallen hat.
Sehr gelungen finde ich auch die Menüführung. Der Rig Manager ist nämlich fast so aufgebaut, wie der allseits bekannte Windows Explorer. Ganz links befinden sich die verschiedenen Libraries, in der Mitte des Bildschirms erscheinen immer die verschiedenen Profile aus der gerade ausgewählten Oberkategorie. Ganz rechts findet man noch weitere Informationen zum zuletzt angeklickten Profil, zum Beispiel das verwendete Mikrofon, die verwendete Box und so weiter.
Wenn man sich dann für ein Profil entschieden hat, kann man dieses durch Doppelklicken einfach auf den Amp übertragen. Besonders gut finde ich die Tatsache, dass die Übertragung absolut latenzfrei funktioniert. Sobald ein Patch ausgewählt ist, ist es auch spielbereit!
… And the Bad
Rigs auswählen geht dank des übersichtlichen Menüs und latenzfreien Übertragung also einwandfrei. Schwierig wird es allerdings, wenn man das ausgewählte Profil am PC bearbeiten möchte. Dafür ist die Software nämlich überhaupt nicht geeignet.
Über den Rig Manager kann man weder Effekte an- oder ausschalten, geschweige denn diese bearbeiten. Im Kemper Forum wird dieses Feature schon seit 2015 gefordert, aber irgendwie ist seitdem nicht viel passiert. Es gibt zwar inzwischen eine Third-Party-App, mit der man über die MIDI-Schnittstelle alle Parameter steuern kann. Aber irgendwie ist das doch nicht so richtig das Wahre, vor allem wenn Firmen wie Positive Grid ihre Amps mit einer kompletten Standalone-Software ausliefern, die auch als VST genutzt werden kann. Und wenn man bedenkt, dass sogar mein altes Avid Eleven Rack und die ganz alten POD-Geräte über eine Software gesteuert werden können, wird das Ganze noch unverständlicher.
Außerdem ist es leider nicht möglich, über den Kemper direkt aufzunehmen. Die USB-Verbindung eignet sich hierzu nicht, man muss stattdessen immer den Main Out Signal an ein Interface weitergeben. Das ist zwar unpraktisch, aber meiner Erfahrung nach gar nicht so schlecht. Mit direktem USB Recording und ASIO Treibern habe ich nämlich bisher bestenfalls mittelmäßige Erfahrungen gemacht. Und es ist ja auch kein großer Aufwand, zwei Kabel einzustecken. Den ein oder anderen könnte das aber bestimmt stören, daher erwähne ich es hier nochmal.
Was gibt es sonst noch zu sagen?
So, bis hierher habe ich glaube ich das Wichtigste abgehandelt. Natürlich könnte ich diesen Testbericht noch weiter in die Länge ziehen, aber das wäre zum Lesen wahrscheinlich nicht so interessant. Bevor ich zum Fazit komme, möchte ich aber noch ein paar weitere Punkte erwähnen, die mir während des Tests aufgefallen sind.
Ein Feature, das mir richtig gut gefallen hat, ist die Möglichkeit, gewisse Einstellungen zu kopieren. Das funktioniert so ähnlich wie Strg.+C und Strg.+V auf dem PC. Wenn Dir zum Beispiel das Delay auf einem Patch gefällt, kannst Du dieses so einfach und problemlos auf jedes andere Profil übertragen. Das ist meiner Meinung nach absolut genial!
Außerdem finde ich es auch sehr gelungen, dass beim Verstellen einzelner Parameter immer der alte Wert in Klammern angezeigt wird. Wenn man also mal etwas aus Versehen verstellt, kann man so schnell zum alten Wert zurückfinden. Alternativ kann man hier die „Undo“ und „Redo“ Buttons, also Rückgängig und Wiederholen, benutzen. Auch das ist meiner Meinung nach ein richtig geniales Feature, was die Arbeit mit dem Profiler sehr vereinfacht.
Generell ist der Kemper trotz seiner schier endlosen Einstellmöglichkeiten sehr stark auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt. Selbst der – sehr genaue – Tuner zeigt Dir mit einer kleinen Wasserwaagen-Animation, wie verstimmt Deine Saite ist. Und obwohl man im System bei Bedarf noch das letzte Detail einstellen kann, hatte ich während des ganzen Tests nicht einmal das Gefühl, die Übersicht zu verlieren.
Fazit: Besteht der Kemper Powerhead den Test?
In den letzten zwei Monaten habe ich den Kemper, wie ich glaube, ziemlich gut kennengelernt. Ich habe ihn sowohl über meine alte 212er mit Celestion V30s, als auch über Kopfhörer und Studiomonitore gezockt. Außerdem habe ich alle Gitarren mal angeschlossen, die ich in der Zeit in die Hände bekommen habe und auch ein paar Kumpels über den Amp jammen lassen. Und egal in welcher Zusammensetzung: Der Kemper Profiler klingt einfach gut. Richtig gut. Ich war im Vorfeld wirklich skeptisch, ob die YouTube Beispiele und Demos aus anderen Testberichten authentisch sind, oder ob da total viel Post Processing hintersteckt. Aber nachdem ich das Ding auf Herz und Nieren getestet habe, kann ich die vielen euphorischen Berichte und Beschreibungen nur bestätigen. Klanglich gibt es an dem Amp absolut gar nichts auszusetzen.
Und auch die restlichen Features, eingebauten Effekte und die Bedienung am Amp selber lassen keine Wünsche offen. Der Kemper Profiler ist einerseits zwar unglaublich komplex, andererseits aber ziemlich einfach zu bedienen. Vor allem in Kombination mit der Remote ist der Amp, wenn man seine Sounds einmal gefunden hat, unglaublich leicht zu bedienen. Aber dazu mehr im Testbericht über die Kemper Remote.
Ein bisschen getrübt wird mein Eindruck leider durch die zugehörige Software. Die ist zwar, in dem was sie kann, wirklich gut. Leider fehlen zugleich aber Features, die meiner Meinung nach essenziell wären. Aber da es immer wieder Updates und Upgrades gibt, und Kemper das Problem offensichtlich registriert haben, kommt da bestimmt früher oder später noch was.
Generell bin ich vom Amp selber aber mehr als begeistert. Falls Du darüber nachdenkst, Dir einen Modeling Amp zu kaufen, solltest Du den Kemper Profiler unbedingt mal testen! Ich persönlich kann ihn aus meiner Erfahrung heraus wirklich nur empfehlen. Und ich habe inzwischen schon ziemlich viele verschiedene Modeler in der Hand gehabt.