Der Positive Grid BIAS Head im Test!
Heute bei uns im Test: Der Bias Head von Positive Grid. 600 Watt geballte Class D Power sollen die Bias Amp Software von Positive Grid endlich bühnentauglich machen. Was das schicke Topteil so drauf hat, versuche ich in diesem Test in Erfahrung zu bringen!
Was sagt der erste Eindruck?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich auf diesen Test richtig gefreut habe. Und als das allseits bekannte gelbe Auto dann endlich vor meinem Haus gehalten hat, hab‘ ich mich gefühlt wie ein Kind an Weihnachten. Endlich ist der Bias Head da! Flott das Paket angenommen, der Freundin fürs komplette Wochenende abgesagt, alle Türen und Fenster verschlossen, und schon kann das Unboxing losgehen.
Im Inneren von zwei Kartons findet sich, verdeckt von einem Dust Cover, der Bias Head. Und schon der erste Blick auf das Flaggschiff aus dem Hause Positive Grid verrät, dass der Verstärker nichts mit einem herkömmlichen Röhrenamp zu tun hat. Gebürsteter Edelstahl und ein Ledergriff ersetzen hier den klassischen Tolex-Überzug mit Gummi-Henkel. Und auch die Vorderseite des Bias Heads lässt mit ihren vielen Knöpfen und Schaltern eigentlich nur Gutes erahnen.
Schon vor dem ersten Einschalten fällt auf, dass der Bias Head ziemlich klein und leicht ist. Mit gerade mal 5,25kg schlägt er meinen 100 Watt Marshall auf jeden Fall um Längen. Und als wäre das noch nicht genug, verpackt der Bias Head seine ganze Power auch noch in einem extrem kompakten Gehäuse. In Sachen Portabilität auf jeden Fall schonmal ein Pluspunkt.
Auch die Knöpfe machen einen äußerst soliden Eindruck. Da wackelt nix, und der leichte Widerstand beim Drehen verleiht dem ganzen Kontroll-Paneel einen ziemlich edlen Touch. Dieser Eindruck wird von den widerstandsfähigen Mini-Switches noch weiter unterstützt. Und auch das vertrauenserweckende Klacken bei der Betätigung der Schalter sorgt dafür, dass der Bias Head einen äußerst soliden, hochwertigen ersten Eindruck hinterlässt.
Bevor es gleich laut wird – Schnell noch die Technischen Daten des Bias Head
Bevor wir so richtig mit dem Review anfangen, sollten wir erst schnell die technischen Daten klären. Denn unter der Amp-Hülle versteckt sich noch einiges mehr, als nur die hauseigene Positive Grid Amp Modeling Technologie.
Die verbaute Class D Endstufe sorgt mit ihren amtlichen 600 Watt (bei 8 Ohm) für genug Lautstärke, um auch große Bühnen problemlos zu beschallen. Für noch größeren Komfort sorgt der Speaker Output, der sich dank flexibler Impedanz-Regelung (4, 8 oder 16 Ohm) perfekt an die angeschlossene Box anpasst. Bei 4 Ohm bietet der Bias Head sogar satte 800 Watt Output, was wahrscheinlich besonders für Bassisten interessant ist. Aber dazu später mehr.
Parallel zum Speaker Out findet sich auf der Rückseite des Amps noch ein Line Out (Balanced oder Unbalanced), mit dem Du Dein Signal direkt an den FOH ausgeben kannst. Dank des eingebauten Cab-Sims kannst Du Dir so die lästige Mikrofonierung sparen und direkt voll abgehen!
Mit an Bord sind außerdem noch fünf mal fünf Speicherplätze für verschiedene Amp Simulationen, welche Du mit Hilfe der Bias Amp Software einfach auf das Topteil laden kannst. Das geht entweder mit der App für iOS und Android, oder über die mitgelieferte Bias Amp Pro-Version für PC/MAC. Durchschaltbar sind die Presets entweder per MIDI (In, Out, Thru), oder direkt am Gerät.
Innerhalb von Bias Amp hast Du außerdem noch weitreichende Bearbeitungsfunktionen, die es Dir ermöglichen, auch noch die letzte Nuance Deines Tones genau nach Deinen Vorstellungen zu designen. Ob das auch alles so gut funktioniert wie beschrieben, wird sich ja noch zeigen.
Allerdings kannst Du die gespeicherten Presets auch im Standalone Modus problemlos editieren. Schließlich haben wir es hier immer noch mit einem richtigen Amp zu tun. Auf der Vorderseite finden sich mehr als genug Potis und Schalter, um den Bias Head auch ohne PC perfekt einzustellen. Auch darauf werde ich im weiteren Verlauf meines Tests noch weiter eingehen.
In der Theorie lässt der Bias Head auf jeden Fall keine Wünsche offen. Aber wie sieht’s jetzt in der Praxis aus?
Die ersten Sounds mit dem Positive Grid Bias Head
Kommen wir endlich zu dem, was den Bias Head ausmacht: Seinen Sounds. Von Werk aus sind die 25 Presets schon mit verschiedenen Amps von Clean über Crunch und High Gain bis hin zu Metal belegt, sodass man quasi direkt loslegen kann. Und weil keine Röhren verbaut sind, muss man nicht mal warten, bis der Amp Betriebstemperatur erreicht hat.
Die Clean-Sounds, die mir kurz nach dem Anschalten aus meiner Box entgegen gekommen sind, haben mir buchstäblich die Haare zu Berge stehen lassen. Aber nicht in einem negativen Sinne, sondern so, als hätte ich gerade zum ersten Mal einen richtig guten Song gehört! Schon beim ersten Hören absolut überzeugend.
Allerdings ist mein gewohntes Territorium nicht unbedingt der Clean-Bereich, sondern eher das andere Ende der Verzerrungs-Skala. Glücklicherweise kann der Bias Head auch hier, im sonst so umstrittenen High Gain Bereich, sofort punkten. Anders als bei anderen Modeling-Herstellern klingen auch die Metal-Patches absolut hochwertig und natürlich, und nicht nach steriler Digital-Zerre.
Selbiges gilt auch für den angecrunchten, bluesigen Bereich. Vor allem die natürlich wirkende Compression leicht angedickter Lead-Sounds sorgt für ein absolut authentisches Solo-Gefühl und lässt nicht nur die Zuhörer schnell vergessen, dass da gerade kein „klassischer“ Amp auf der Bühne steht.
Dem gesamten Sound-Spektrum gemein ist außerdem das extrem realistische Dynamik-Verhalten. Sogar leichteste Veränderungen in der Spielweise setzt der Bias Head problemlos und authentisch um. Und mit Hilfe des Volume Knobs kannst Du auch aus den härtesten High-Gain-Monstern einen sanft klingenden Crunch/Clean Sound zaubern – ganz wie bei einem echten Amp halt.
Das Biest zähmen: Der Bias Head im Standalone-Betrieb
So gut die Sounds out of the Box auch sein mögen, ein bisschen Platz nach oben ist eigentlich immer. Zum Glück haben Positive Grid dem Bias Head einen fetten Haufen an Einstellmöglichkeiten mitgegeben, mit denen Du die Amp Presets ganz nach Deinen Vorstellungen anpassen kannst.
In der unteren der zwei Regler-Reihen finden sich die klassischen Amp-Einstellungen, die Du eigentlich von fast allen normalen Röhrenamps kennst. Mit Hilfe von Gain, Bass, Middle und Treble kannst Du Deinen Sound wie gewohnt verfeinern und mit Presence- und Master-Reglern perfekt abrunden. An der Funktion der einzelnen Regler ist nichts auszusetzen, und die Sound-Veränderungen wirken absolut authentisch und realistisch.
Das Standard-Aufgebot an Knöpfen wird aber noch durch ein echtes Highlight erweitert, welches mich im Test besonders begeistert hat. Neben dem Master-Regler findet sich nämlich noch eine separate „Output“-Kontrolle. Diese reguliert die Lautstärke unabhängig von der Einstellung des Master-Reglers und verfärbt den Ton nicht im Geringsten. Dadurch wird es möglich, mit dem Bias Head auch voll aufgerissene Amp-Sims bei entspannter Zimmerlautstärke zu spielen. Grade in kleineren Wohnungen ein absolut geniales Feature!
Die Haptik der Regler lässt für meine Begriffe eigentlich keine Wünsche offen. Die Potis lassen sich angenehm drehen und bieten genau den Widerstand, den man von hochwertigen Bauteilen erwartet. Und auch die Miniswitches fühlen sich außergewöhnlich stabil an. Zudem rasten diese nicht in einer Position ein, sondern klacken immer wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Der momentane Zustand wird immer durch eine kleine, helle LED angezeigt – sehr praktisch!
Ein weiterer Punkt, der mir besonders positiv aufgefallen ist, ist die Entfernung der einzelnen Regler zueinander. Trotz des generell eher kompakten Design des Bias Heads ist zwischen den einzelnen Reglern sogar für dicke Finger noch mehr als genug Platz. Gerade, wenn Du auch etwas größere Hände hast, weißt Du wahrscheinlich, wie problematisch solche Sachen sein können.
Sound-Feintuning mit dem Bias Head
Für Sound-Tüftler bietet die zweite, obere Reihe an Reglern noch einige weitere Einstellmöglichkeiten. Neben der klassischen Preset-Auswahl finden sich hier Einstellmöglichkeiten für den Grad der Verzerrung der Vorstufenröhren und die generelle Struktur der Endstufe. Außerdem kannst Du mithilfe eines weiteren Mini-Switches die Cab-Simulationen direkt am Bias Head selber an- und ausschalten.
Meiner Erfahrung nach eignen sich die Optionen der oberen Reihe eher für Sound-Safaris als für Plug-and-Play-Situationen. Kurz vor einem Live Gig ist das Kopfzerbrechen über die optimale „Tube Stage“ der Vorstufenröhren wahrscheinlich eher hinderlich – im Studio kann so ein Feature hingegen echt praktisch sein. Grade in Double Tracking Situationen können solche Nuancen entscheidend für den finalen Ton sein.
Außerdem findet sich ganz rechts in der oberen Reihe noch ein „Custom“ Regler. Diesem kannst Du mithilfe der mitgelieferten Bias Amp Software eine eigene, preset-spezifische Funktion zuweisen. Vor allem in Kombination mit dem neuen Update, auf das ich in den nächsten Abschnitten noch eingehen werde, ist der „Custom“ Knob ein absolut nützliches und gut durchdachtes Feature.
Alternativ kannst Du auch die Bias Amp-App nutzen, um Deinen Sounds unterwegs den letzten Feinsschliff zu verpassen. Mit Hilfe Deines iOS Geräts kannst Du so nämlich alle Parameter bearbeiten, die sonst nur über PC/MAC zugänglich sind. Und was genau in der Software so alles geht, gucken wir uns jetzt mal genauer an.
Den Bias Head mit dem PC verbinden
Positive Grid wären nicht Positive Grid, wenn das schon alle Einstellungen wären, die man am Bias Head vornehmen kann. Mit Hilfe der Bias Amp Software können noch unzählige weitere Parameter verändert werden, die den Sound mehr oder minder beeinflussen. Und das geht dank der, bereits erwähnten, iOS-App auch super easy und direkt on the road!
Um ehrlich zu sein, war der Verbindungsaufbau mit dem PC einer der Punkte, die mir im Vorfeld des Tests am meisten Sorgen gemacht haben. Bei allen anderen Amp Modelern, die ich bisher besessen habe, war die USB-Verbindung nämlich eher instabil und unzuverlässig. So ist es häufiger als einmal vorgekommen, dass Presets nicht gespeichert wurden, die Verbindung zwischen Amp und Programm verloren gegangen, oder das Programm einfach abgestürzt ist.
Und auch die Verbindung zwischen dem Bias Head und dem PC hat sich zunächst etwas schwieriger gestaltet als erwartet. In mehreren Anläufen hat mein PC es nämlich nicht geschafft, den Bias Head zu erkennen. Durch meine unglaubliche Professionalität im Umgang mit Technik (alles aus- und wieder anschalten) habe ich es dann aber schließlich doch noch geschafft, Amp und Software zu verbinden.
Und ab da lief eigentlich alles problemlos. Über mehrere Tage und Test-Sessions verteilt hat die Software nur einmal die Verbindung zum Bias Head verloren, und selbst das war kein größeres Problem. Schließlich kann Bias Amp auch ganz easy als Standalone-Programm genutzt werden und stürzt bei Verbindungsverlusten nicht direkt ab. Grade wenn man schon länger an einem Sound arbeitet, ist so etwas meiner Erfahrung nach unbezahlbar.
Übrigens habe ich für meinen Test ein Windows 10 Notebook verwendet, und den Bias Head über eine USB 3.0 Buchse angeschlossen. Zur Funktion der Bias Software mit einem Mac kann ich leider nichts sagen, Erfahrungsberichten im Internet zufolge ist aber auch das kein Problem. Ähnlich siehts auch bei der App für Apple Geräte aus. Der einzige Unterschied ist hier eigentlich, dass Du den Amp direkt über Bluetooth ansteuern kannst und Dir so einiges an lästiger Kabelei erspart bleibt!
Mit der Tonecloud wird der Bias Head zum Traum-Amp
Eigentlich soll es in diesem Test nicht um die Bias Amp Pro Software von Positive Grid gehen. Diese ist schließlich schon in genug anderen Testberichten hochgelobt worden und hat angeblich schon in so manchem Studio den klassischen Röhrenverstärker verdrängt. Und das zurecht, denn die Sounds sind schließlich genau dieselben wie die des Bias Head. Wenn Du mehr über die Bias Amp Software wissen willst, schaust Du am besten mal auf der Positive Grid Website nach.
Einige Features der Software sind aber auch für diesen Test nicht unwichtig. Allen anderen Dingen voran ist hier die absolut geniale Tonecloud zu nennen. In dieser findest Du Presets verschiedenster Amps, die Du einfach und kostenfrei herunterladen und direkt auf den Bias Head übertragen kannst. Und zum Ausprobieren müssen diese nicht mal auf dem Topteil selber gespeichert sein! Es reicht nämlich schon, wenn Du den Amp mit dem PC verbindest und das Preset innerhalb des Programms aufrufst.
Die Presets, die in der Tonecloud zu finden sind, könnten vielfältiger nicht sein. Innerhalb von fünf Minuten bin ich hier zwischen John Mayer Dumble-Clean, klassischem AC/DC und druckvollen Hardcore-Sounds hin- und hergewechselt. Unglaublich! Ein besonders guter Fund in der Tonecloud war meiner Meinung nach ein Amp-Match Preset eines Diezel VH4. Eigentlich wollte ich den Sound nur mal kurz antesten, weil mein Kollege Stephan total auf die Diezel Amps schwört, aber nach den ersten Tönen war ich direkt genau so begeistert wie er. Laut, fett, böse, und doch irgendwie kompakt und extrem präsent. Geil!
Amp Matching mit dem Bias Head
Wie grade schon erwähnt, ist das Diezel Preset aus einem sogenannten „Amp Match“ entstanden. Dieses geniale Feature erlaubt es Dir, Deinen Studio-Sound einfach so auf jede Bühne mit zu nehmen. Einfach den Amp anschmeißen, mit dem PC verbinden, ein bisschen jammen und fertig! Das Amp Match Feature analysiert währenddessen automatisch den Sound Deines Verstärkers und verwandelt diesen in ein handliches Bias-Preset.
Wahrscheinlich denkst Du jetzt sofort an einen anderen namhaften Hersteller, der ein ähnliches Verfahren anbietet. Positive Grid gehen die Sache jedoch etwas anders an, als besagte andere Firma. Beim Bias Amp Matching werden nämlich nicht einfach nur Töne durch Dein Setup gejagt, sondern die Software analysiert viel mehr Dein Spielverhalten und passt das Preset automatisch perfekt an Dich an. So kriegst Du nicht nur den Sound Deines Wunsch-Amps, sondern eine auf Dich maßgeschneiderte, verbesserte Version desselbigen. Wie genau der Amp Matching Vorgang funktioniert, siehst Du hier:
Besonders praktisch sind Amp Matches meiner Meinung nach in Live Situationen. Schließlich kannst Du so Deinen exakten Studio-Sound mit auf die Bühne nehmen. Und weil der Bias Amp nicht mit Röhren funktioniert, kannst Du sicher sein, dass Dein Sound nicht von irgendwelchen Umwelteinflüssen abhängig ist. Außerdem kannst Du, dank des Direct Outputs, Dein Signal direkt ans Mischpult ausgeben und bist nicht auf die Mikrofonierungs-Künste des Soundmannes angewiesen.
Was ich außerdem noch ziemlich cool finde, ist die Tatsache, dass man mit dem Amp Matching jedem Amp einen FX Loop verpassen kann. Viele alte Verstärker à la Marshall JTM-45 haben ja von Hause aus eigentlich keinen Loop, um Pedale einzuschleifen. Aber dank des eingebauten Effects Loop des Bias Head ist das Einschleifen von Effekten bei Amp Match Presets kein Problem mehr!
Das neue Bias Head Reverb
Als hätten Positive Grid geahnt, dass ich diesen Test schreiben möchte, haben sie vor kurzem erst ein neues Update für die Bias Amp Software und den Bias Head rausgehauen. Dieses erweitert die Funktionen des Topteils noch um ein Built-In Reverb mit gleich neuen verschiedenen Modi. Und natürlich finden sich auch hier wieder deutlich mehr Einstellmöglichkeiten, als bei jedem herkömmlichen Amp-Reverb.
Zunächst einmal kannst Du in der Bias Amp Software zwischen neun verschiedenen Typen auswählen. Von Room, über Chamber und Hall bis hin zu Plate ist hier alles dabei – und meistens sogar in mehrfacher Ausführung. Das einzige, was fehlt, ist eigentlich das Naheliegendste: Ein Spring Reverb ist leider nicht an Bord.
Dafür finden sich in der Control-Ansicht noch verschiedene Einstellungen, die man bei normalen Topteilen vergeblich sucht. Nicht nur kannst Du High- und Low-Cut selber bestimmen, auch die Zeit, Dämpfung und das Anschwellen des Reverbs sind selbst kontrollierbar.
Eine der Funktionen kannst Du übrigens immer direkt am Bias Head selber steuern. Hierfür bietet sich der „Custom“ Knob perfekt an, dem Du in der Software eine preset-spezifische Funktion zuweisen kannst. So sind auch On Stage noch problemlos letzte Feintunings möglich.
Klanglich finde ich alle Hall-Presets extrem gelungen. Die Sounds unterscheiden sich alle deutlich voneinander, und es ist eigentlich für jede Situation was dabei. Ganz egal, ob Du einen kurzen, Slapback-artigen Hall oder einen atmosphärischen Ausklang suchst: Hier ist auf jeden Fall was dabei. Mein persönlicher Favorit ist übrigens das „Hall Ambient“ Reverb. Gepaart mit dem Custom Knob als „Time“-Regler sind hier sogar echt abgefahrene Sounds zu holen!
Was kann der Bias Head noch?
Bevor wir zum Ende kommen, möchte ich noch kurz über ein paar Features sprechen, die bis jetzt in meinem Test ziemlich kurz gekommen sind. Denn der Bias Head ist zwar hauptsächlich ein E-Gitarren-Amp, kann aber auch noch ein paar andere Sachen verdammt gut.
Unter anderem eignet er sich dank seiner satten 600 bzw. 800 Watt Endstufe (8 bzw. 4 Ohm) auch super als Bass Amp. In der reichen Liste an Presets finden sich einige echt gut klingende Patches, die Deinem Bass ordentlich Leben verleihen. Leider bin ich kein Bassist und kenne mich in diesem Bereich auch dementsprechend wenig aus – für meine Laien-Ohren war der Klang meines stümperhaften Geslappes aber verdammt überzeugend.
Womit ich mich hingegen relativ gut auskenne, sind Akustikgitarren. Und natürlich kann der Bias Head auch hier ordentlich aufwarten. Sowohl in der Tonecloud, als auch direkt Onboard finden sich auch im Akustikbereich Amp Models vom Allerfeinsten. Da klang das Expression System von meiner Taylor sogar über ne 212er mit Celestion V30 Speakern ziemlich geil! Leider hatte ich im Rahmen meines Tests nicht die Möglichkeit, den Bias Head direkt an eine PA anzuschließen und kann den Sound der Acoustic-Patches deshalb nur eingeschränkt beurteilen.
Außerdem finden sich in der „Acoustic“ Sektion von Bias Amp noch Presets für Keyboards und Vocals. On Top gibts zudem noch einen Akustik-Simulator, der für kürzere Parts sicher auch überzeugend klingt. Für ganze Akustik-Stücke würde ich aber trotzdem eine Akustikgitarre empfehlen.
Was vermisse ich beim Positive Grid Bias Head?
Bisher habe ich ja eigentlich größtenteils positiv über den Bias Head von Positive Grid gesprochen. Und wenn ich ehrlich bin, gibt es auch wirklich nicht viel zu bemängeln. Das Einzige, woran ich mich erstmal gewöhnen musste, ist, dass der Bias Head wirklich nur ein Topteil ist. Eingebaute Effekte sucht man hier vergebens. Falls man sowas wie AxeFx, Kemper, Helix und Konsorten gewöhnt ist, ist das für den einen oder anderen von euch vielleicht eine Umstellung. Aber Dank des eingebauten FX-Loops kann man bei Bedarf ja problemlos jegliche Pedale einschleifen – das klingt in der Regel eh viel besser als der eingebaute Digitalmist.
Ein zweiter Punkt, den ich noch anmerken möchte, ist die Tatsache, dass der Bias Head keinen separaten An-/Aus-Schalter auf der Front hat. Zwar findet sich auf der Rückseite des Amps ein Schalter über dem Netzteil, auf dem Frontpaneel ist allerdings nur eine fette Status-LED angebracht. Ob man das vermisst, ist natürlich Geschmackssache, mir persönlich hätte ein Schalter auf der Vorderseite aber auf jeden Fall besser gefallen.
Fazit: Meine Test-Erfahrungen mit dem Positive Grid Bias Head
Alles in allem kann ich aber sagen, dass der Bias Head von Positive Grid meine Erwartungen noch übertroffen hat. Zwar hab‘ ich schon im Vorhinein ein ziemliches High-End-Gerät erwartet, aber mit so guten Sounds habe ich dann doch nicht gerechnet. Die Amp-Simulationen klingen nicht nur mega authentisch, sondern reagieren auch absolut natürlich auf jegliche Dynamik-Veränderungen.
Die kleinen subjektiven Mängel wie z.B. den fehlenden Tuner macht das Topteil problemlos mit fettem Sound und einfacher Bedienung wieder wett. Und sobald die Verbindung mit dem PC oder Mac steht, geht der Spaß so richtig los. Mit der Bias Amp Software kannst Du alle Parameter Deines Sounds problemlos editieren und so Deine absoluten Traumsounds erschaffen. Alternativ findest Du in der Tonecloud aber auch Unmengen an absolut genialen Presets anderer Nutzer. Und per Amp Match kannst Du einfach und präzise Deinen Studio-Sound auf dem Bias Head speichern!
Besonders gut gefällt mir außerdem, dass der Bias Head extrem leicht und portabel ist. Wer nicht unbedingt einen tonnenschweren Röhrenamp heben will/kann, ist mit dem Bias Head bestens beraten. Und sogar für die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln eignet sich der gerade einmal 31cm breite Verstärker bestens. 100% Studio-Sound to go, sozusagen! Selbst mein Lieblingsfotograf Julius hatte keine Probleme, den Amp zu heben, wie er uns im nebenstehenden Bild eindrucksvoll beweist.
Du kannst diesen Positive Grid Bias Head gewinnen – Unsere Mega Verlosung erwartet Dich!
Ich persönlich bin vom Bias Head auf jeden Fall restlos begeistert. Und wenn der Amp nicht schon verplant wäre, würde ich ihn auf jeden Fall behalten wollen. Aber mein Nachteil ist in diesem Fall Dein Vorteil!
Denn Du kannst genau diesen Bias Head gewinnen, den ich hier gerade getestet habe! Wie das geht, erfährst Du auf der Aktions-Landingpage zu unserer Mega Verlosung hier auf LOUDER.com!